Noel Duggan

* 23.1.1949 Gweedore, Co. Donegal, Irland
† 15.10.2022 Loch an Iúir, Co. Donegal, Irland

11. November 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Noel Duggan, Sänger, Gitarrist und Gründungsmitglied der irischen Gruppe Clannad, starb im Alter von 73 Jahren völlig unerwartet in seinem Heimatort Loch an Iúir in der irischen Grafschaft Donegal. Noel und sein Zwillingsbruder Pádraig wuchsen in einer musikalischen Familie in Gweedore (gäl. Gaoth Dobhair) in der Donegal-Gaeltacht auf, einem gälischsprachigen Gebiet im Nordwesten Irlands. Parallel zu einer Schiffsfunkerausbildung begann in den Sechzigerjahren die musikalische Karriere in Dancehall-Bands.

1970 gründeten die beiden gemeinsam mit ihrer Nichte Moya und den Neffen Ciarán und Pól Brennan die Gruppe Clannad (kurz für Clann as Dobhair, gäl. „Familie aus Dobhair“) und waren von Anfang an an den Erfolgen der Band beteiligt. Mit ihren modernen Harmoniegesängen und Rhythmen trugen die fünf den Klang der gälischen Sprache und der keltischen Harfe in die Welt hinaus und wurden mit sechzehn Studioalben sowie Grammy- und BAFTA-Auszeichnungen zu einer der erfolgreichsten und einflussreichsten irischen Acts. Nichte Enya war vor ihrer Solokarriere ebenfalls einige Jahre mit Clannad unterwegs.

Ab 1995 war Noel an der Seite von Bruder Pádraig, Kerstin Blodig, Ian Melrose, Thomas Loefke und anfangs Máire Breatnach ebenfalls Mitglied von Norland Wind und an vier der fünf Alben der Band maßgeblich beteiligt. Seine Songwriterqualitäten bewies er vor allem auf dem Duowerk Rubicon, das er mit seinem Bruder 2005 veröffentlichte. Sein vielleicht schönstes Lied, „Fannan Na Cnoic“ erschien hier zum ersten Mal.

Nach vielen Jahren in Dublin und im spanischen Moraira zog es ihn 2015 zurück in seine Heimat Donegal nach Loch an Iúir. Neue Lieder entstanden auf langen Spaziergängen mit Hund Rainbow entlang Loch Connell. Ein schwerer Einschnitt war Pádraigs Tod im Jahr 2016.

Seit 2019 war Noel mit Clannad auf der durch Corona immer wieder unterbrochenen Abschiedswelttournee der Band – deren Ende der leidenschaftliche Musiker nun leider nicht mehr erleben wird.

Thomas Loefke

Foto: Christiane Stanko

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