Geistertöne

Gespräche über Musik jenseits der Genregrenzen, Christoph Wagner

13. März 2022

Lesezeit: 1 Minute(n)

Die immense Klangvielfalt, die zunehmend schwierige, heutzutage teils unmögliche stilistische und geografische Verortung und Kategorisierung von Künstlern, Künstlerinnen und deren Werk – das alles ist kein neues Phänomen in Globalisierungszeiten. Es existiert aus Sicht des Autors, der unter anderem als Musikjournalist und -historiker tätig ist, seit den Sechzigern, als sich Genres und Traditionen weltweit deutlich zu kreuzen begannen, auch Altes und Avantgardistisches, E- und U-Musik. Aus seinen seit den Achtzigern geführten Interviews destillierte Wagner knapp zwanzig nach rein subjektiven Kriterien, gruppierte sie unter sieben Themen (darunter abstrakt klingendere wie „Klangutopien“ oder „Reduktionismus“ sowie konkrete wie „Jazz-Moderne“ oder „Afro-Futurismus“). Die überwiegend dem Avantgarde- und Jazzbereich zuzuordnenden Musiker und ihre Verdienste werden jeweils in einem kleinen, sicher für diese Edition neu verfassten Einführungstext kontextualisiert, um dann in den Interviewtexten selbst zu Wort zu kommen. Die an sie gestellten Fragen offenbaren, dass der Interviewer damals natürlich nicht die Themenklammer des vorliegenden Sammelbands explizit im Sinn hatte. Dennoch illustrieren und vertiefen die teils lesenswerten, mitunter recht fachspezifischen Äußerungen der Befragten (von Folkways-Records-Gründer Moses Ash über Can-Schlagzeuger Jaki Liebeszeit bis hin zum heutigen Sun-Ra-Arkestra-Chef Marshall Allen oder dem 2018 verstorbenen Embryo-Kopf Christian Burchard) dieses Anything-goes-Prinzip (so die recht saloppe und extrem verkürzte Zusammenfassung der Buchthematik).

Katrin Wilke

Christoph WagnerGeistertöne : Gespräche über Musik jenseits der Genregrenzen. – Mainz : Schott Music, [2020]. – 170 S. : mit Fotos. – (Edition neue Zeitschrift für Musik)

ISBN 978-3-7957-8699-1 – 29,95 EUR

Bezug: de.schott-music.com

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