Folk in Irland

Die neue Generation

10. März 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Seit mit dem Folkrevival der Siebziger Bands wie die Dubliners, Clannad oder Planxty das deutsche Publikum begeisterten, sind die traditionelle Musik der Grünen Insel und ihre Abwandlungen ein fester Bestandteil des folkmusikalischen Kosmos in Deutschland. Unzählige Musikschaffende hierzulande haben sich davon inspirieren lassen, und auch heute entstehen weiter neue Formationen und Projekte, die auf Elemente irischer Musik zurückgreifen oder sich diese zu Eigen machen.

Ungeachtet der schwankenden Popularität von Folk war es auch in den Achtzigern und danach bis in die Nullerjahre weitgehend so, dass die angesagten Bands der Insel regelmäßig den Weg nach Deutschland fanden, wo ein treues Publikum sie erwartete. Irische Acts waren und sind in der Regel Garanten für volle Hallen und Säle. Das Interesse ist sicherlich nach wie vor da, schaut man sich aber die seit 2018 im Land selbst verliehenen RTÉ Folk Awards an, tauchen dort vor allem Namen auf, die auf deutschen Bühnen eher selten anzutreffen sind.

Anlass genug, einen genaueren Blick darauf zu werfen, was sich derzeit in Sachen Folk und Trad in Irland tut. Wofür die folker-Redaktion Schützenhilfe aus erster Hand bekommen hat:

Seán Laffey, Herausgeber des Irish Music Magazine, stellt fest, dass „oldschool“ zurück ist, und liefert Anregungen, wo in Sachen Irish Folk es sich aktuell lohnt, genauer hinzuhören. Udo Hinz hat mit Luka Bloom einen alten Hasen interviewt, der gerade fünfzig Songs aus fünf Jahrzehnten neu eingespielt hat und so etwas wie das Bindeglied zwischen den Generationen darstellt. Mit der momentanen Speerspitze der neuen Folkgeneration der Insel beschäftigt sich Erik Prochnow. Das vielfach ausgezeichnete Brüderduo Ye Vagabondsvereint in seinem Sound irische und amerikanische Vorbilder der Sechziger. Wolfgang Weitzdörfer und Guido Diesing beleuchten mit Artikeln über Clare Sands und Bróna McVittie die weibliche Seite der Szene. Beide Musikerinnen scheren sich nicht um Konventionen und integrieren auf hörenswerte Weise moderne Elemente in ihre auf traditionelle Wurzeln zurückgehende Musik. Die Umsetzung von Episoden aus der Vergangenheit oder dem eigenen Erleben in Bilder von universeller Aussagekraft ist das Anliegen der Jeremiahs. Die Band, die im Herbst ihre erste Deutschlandtour spielte, stand Almut Kückelhaus Rede und Antwort. Eine Stätte mit großem Einfluss auf die traditionelle Musikszene sowie die wissenschaftliche Arbeit rund um irische Musik und Tanz ist die Irish World Academy in Limerick, die sich Sabrina Palm genauer angesehen hat. Und Petra Rieß traf die Übersetzerin (und folker-Autorin)
Gabriele Haefs zum „gälischen Geflüster“. Den Abschluss und die Brücke zurück nach Deutschland bildet Michael A. Schmiedels Beitrag über das Irish Heartbeat und das Irish Spring Festival, zwei Unternehmungen, die seit Jahrzehnten unermüdlich irische Künstlerinnen und Künstler nach Deutschland bringen.

Aufmacherfoto:

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