Hier erfindet sich jemand neu: Der Hamburger Sänger und Gitarrist legt erstmalig ein deutschsprachiges Album vor. Das hat seinen Grund, denn der Musiker begibt sich auf eine Reise ins eigene Innere und ist auf der Suche nach dem Selbst. Seine dreizehn Songs handeln über Kindheit, die Auswanderungsvergangenheit der Eltern, das oft wechselnde Zuhause und das Gefühl immer ein Fremder zu sein. Der Titelsong „Ungefähr genau hier“ klingt nach Singer/Songwriter, „Lieder für dich“ hat mächtig Pop-Appeal und „Das Gericht“ hat Wurzeln in bluesigem Americana. Der Musiker lässt bei der Instrumentierung der Songs viel Raum. Leises Piano, mal Saxofon, Streicher oder Posaune und dezente Rhythmusgruppe. In diesen transparenten Klängen wirken die nachdenklichen Texte – treffen Kopf, Herz und Seele. Das großartige Album ist ein wichtiger und aktuell wohl auch notwendiger Katalysator eines Gefühls und einer inneren Frage: Wie verwurzelt oder entwurzelt bin ich überhaupt in Deutschland?
Udo Hinz
0 Kommentare