Markus Rill & The Troublemakers

Everything We Wanted (Blue Rose Records)

20. Juli 2022

Lesezeit: < 1 Minute(n)

Willkommen im Paradies. Ein treibender Schlagzeugrhythmus beginnt dieses bärenstarke Album, gefolgt von einem genießerisch gesummten „Mmmhhhh“, bis der raue Gesang des Würzburger Songwriters über einem rockigen Groove einsetzt. Vom naturbelassenen Garten Eden und unschuldiger Liebe singt er im Titelsong, und was der Mensch heute mit Fracking und Pornografie anrichtet. Dass das nicht zum moralischen Lehrstück verkommt, sondern Rills Lebensthema –  Schuld, Bitte um Vergebung, Hoffnung – hoch identifikabel transportiert, zeigt einmal mehr, was für ein gerissener Liedermacher er auch auf seinem vierzehnten Album ist. In „Heart Up Yet“ verpackt er dieselbe Botschaft von der Verantwortung des Einzelnen in einer misslungenen Welt in einen poppigen Hit, der endlich „Just Another Lemon Tree“ am Radiomorgen ablösen könnte. Es folgen schnörkellose Rocker, prickelnder Folk, melancholische Balladen und viel waschechter Blue-Eyed-Soul, alles auf höchstem Niveau geschrieben und realisiert. Das Album, das mit Adam und Eva begann, endet ebenfalls in einem Dualismus: Von den leuchtend roten Haaren der Geliebten bleibt nur schwarzweiße Erinnerung. Songwriting nah am Gedichtschreiben.

Martin Wimmer

Markus Rill & The Troublemakers
Everything We Wanted (Blue Rose Records)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Dir hat der Artikel gefallen?

Dieser Artikel ist für Dich kostenlos. Wenn Du unsere Arbeit unterstützenswert findest, freuen wir uns über einen einmaligen Betrag oder eine regelmäßige Spende über Steady. Das Wichtigste auf jeden Fall ist: Danke, dass Du uns liest!"

Unterstütze uns einmalig mit Paypal (an unseren Verlag: Fortes Medien GmbH)

Werbung

L