Das zweite Album der – teilweise neu besetzten – Indiefolkgruppe aus Hamburg enthält elf Stücke, sechs davon stammen von der Songwriterin und Sängerin Dagmar Lauschke, die anderen sind frische Interpretationen angloirischer Traditionals, die die Band durch neue Arrangements glänzen lässt. Und schließlich das letzte Stück, die Ausnahme, das deutsche „Es geht eine dunkle Wolke herein“, das Abschiedslied, welches der Benediktinerpater Johannes Werlin gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges verfasste und das auch Hannes Wader und Manfred Krug einst interpretierten. Ihre klare, bewegliche Stimme und ihren jazzigen Gesangsstil setzt Lauschke dramaturgisch gekonnt ein, unterstützt durch die feinfühlige Begleitung ihrer Band, die mal eine düster-monotone Old-Time-Atmosphäre à la 16 Horsepower erzeugt und dann wieder leicht und fließend klingt wie Gilberto Gil („All The Stars“). Dabei kommen neben diversen Gitarren und Schlagzeug unter anderem auch Streicher und Glockenspiel zum Einsatz. Emotional lenkt das Album durch eine wohlige Melancholie, in der hin und wieder Sonnenstrahlen und Blitze aufzucken. Die gelungene Zusammenstellung der Stücke und deren ungewöhnliche Arrangements sorgen für eine durchgehende Spannung.
Imke Staats
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