Das Duo Köster & Hocker ist in Köln eine bekannte Größe mit seinen frechen, gesellschaftskritischen, den Alltag ironisch und doch sympathisierend aufs Korn nehmenden kölschen Liedern. Nun starb die eine Hälfte des Duos, Frank Hocker, ohne Vorzeichen plötzlich im Alter von 67 Jahren.
Hocker war bei Köster & Hocker und auch in anderen Formationen vor allem als Gitarrist aktiv, der den Gesang seines Partners beziehungsweise der Bandkollegen vorwärtstrieb, untermalte oder auch mal auf den Punkt brachte. Zuvor hatte er ab 1983 bei der Schroeder Roadshow gespielt und danach bis 1993 bei The Piano Has been Drinking, jeweils bereits zusammen mit Gerd Köster. Seinen festen Platz auf den Covern der Veröffentlichungen des genannten Duos hatte er seit 1986.
Von 1987 bis 1989 begleitete Hocker Wolfgang Niedecken & Complizen in Nicaragua, Mosambik, Deutschland und der Schweiz und spielte politisch aktiv sowohl beim Anti-WAAhnsinns-Festival 1986 zur Unterstützung der Proteste gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf sowie bei den Großveranstaltungen der Kölner Musikkampagne gegen rechte Gewalt „Arsch huh, Zäng ussenander“ 1992, 2002 und 2012.
Auch wenn Köster & Hocker seit 2011 durch den Gitarristen Helmut Krumminga zum Trio wurden, ist Frank Hocker nicht ersetzbar. Zum einen haben sich auch die beiden Gitarristen vortrefflich ergänzt und punktgenau zusammengespielt, zum anderen – was noch mehr Gewicht hat – machte die Freundschaft zwischen Gerd Köster und Frank Hocker, die bis in beider Schulzeit zurückreicht, aus dem Duo mehr als nur eine musikalische Größe.
Michael A. Schmiedel
Foto: Doris Joosten
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