Mani Goetz war ein Nürnberger Musiker und Liedermacher, der hauptsächlich in den Siebzigern und Achtzigern wirkte. Er gehörte zur bunten und lebendigen fränkischen Szene, war aber auch darüber hinaus bekannt durch verschiedene Projekte und Plattenproduktionen, wie etwa die Vormärz-LP (mit Rainer Guinn Ketz) von 1978 im Autogram-Verlag und Der Guckkasten mit Horst Grimm.
Früh schon beschäftigte er sich mit Union Songs, Worker’s Songs, Folk und Blues. In den Achtzigern war er mit der Formation Bewegung 1. April in Franken unterwegs und später darüber hinaus mit der Westzonenbänd. Die Vormärz-LP fand große Anerkennung, weil Goetz neben bekannteren Liedern auch unbekanntere Texte von Ferdinand Freiligrath, Georg Herwegh, Gottfried Kinkel und Georg Weerth neu vertonte und zeitgenössisch rüberbrachte.
Mani Goetz war sicher nicht der breiten Masse bekannt, dafür aber einem interessierten Kreis im Folkrevival der Siebziger- bis Achtzigerjahre, vor allem mit seinen politischen Liedern. Mit seinem manchmal bissigen fränkischen Humor und seiner messerscharfen Stimme war er für manche bestimmt kein netter Unterhalter, sondern machte eher, wie mit der Westzonenbänd, „fiese Unterhaltungsmusik“. Für mich war sein bestes Lied „Schweinfurter Hoffnungen“.
Vor etwas mehr als dreißig Jahren zog er sich weitgehend aus der Musik zurück und eröffnete in Nürnberg Manis Weinwirtschaft. Mani Goetz starb nach schwerer Krankheit in seiner Heimatstadt.
Rainer Wenzel
Foto: Mani Goetz 1983 (Quelle: privat)
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