Flo

Brave Ragazze (Soundfly); mit Texten

15. August 2022

Lesezeit: < 1 Minute(n)

Neapel liebt Amerika, Lateinamerika im Besonderen –­ nicht erst seit Maradona. Die Brave Ragazze, die „mutigen Mädchen“ der neapolitanischen Liedermacherin und Sängerin Flo nehmen wie dieser ein trauriges Ende. Die erste Frau ihres Liederzyklus, Leda Valladares, Sängerin aus Tucumán, Argentinien, stirbt im Altenheim an Alzheimer. Die Chilenin Violeta Parra begeht mit fünfzig Jahren Suizid. Die kubanische Sängerin La Lupe, Geliebte von Hemingway, Tennessee Williams und Marlon Brando, war in den Sechzigern ein Star in den USA. Drei Jahrzehnte später stirbt sie verarmt in der Bronx an einem Herzstillstand. Ähnlich traurig endet das Leben von Gilda Mignonette nach ihrer Gesangskarriere in New York. Ihr Herz hört auf der Rückreise zu ihrem geliebten Neapel zu schlagen auf. Die Geschichten der Frauen mögen traurig enden, und doch: Jede von ihnen ist eine mutige Kämpferin, die sich von Konventionen befreit hat und ihren Weg gegangen ist. Flo vermittelt diese Stärke sinnlich und intensiv. Cristiano Califano und Michele Maione bauen mit Gitarre, Viola da Gamba und Percussion eine Brücke zwischen Neapel und der Neuen Welt. Nur schade, dass kurze Lebensbeschreibungen der Albumheldinnen fehlen.
Martin Steiner

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