Reni macht Musik

Lieder über die Liebe und das Leben

21. September 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Dieter-Wasilke-Folk-Förderpreis 2024

In diesem Jahr hatte sich nach der Vorauswahl der Jury die interessante Konstellation ergeben, dass die drei Finalistinnen des Dieter-Wasilke-Folk-Förderpreises als Singer/Songwriterinnen demselben musikalischen Genre zuzurechnen sind. Es ist also spannend, als am vierten Festivaltag des Venner Folk Frühlings die drei Bewerberinnen jeweils nur mit Gitarre, Stimme und eigenen Songs gegeneinander antreten. Zwei der jungen Damen, Reni und Aziza Lena singen auf Deutsch, Alina Sebastian auf Englisch. Keine leichte Aufgabe für die Jury, aber final setzt sich diejenige durch, „deren authentische Lieder mit origineller, überzeugender Bildsprache begeisterten, die sie mit sicherem und sympathischem Auftreten dem Publikum nahebrachte.“
Text: Ulrich Joosten; Foto: Wolfgang Behnke

Wenn die gerade mal 21-Jährige aus Frankfurt auf der Bühne steht und Musik macht, wird sie zu Reni. Ihre musikalische Sozialisierung erfolgt bereits im Elternhaus. „Musik hat schon immer ganz selbstverständlich zu meinem Leben gehört“, sagt sie selbst. Schon als Kind musiziert sie: Kinderchor, ab der vierten Klasse Altsaxofon, Musikklasse, schulische Big Band (als Sängerin und Saxofonistin) und Jazz-Soul-Band sind Stationen, ehe mit elf Jahren ein Traum in Erfüllung geht: Sie darf klassischen Gesangsunterricht nehmen.

Reni

Foto: Wolfgang Behnke

Mit dreizehn nimmt Reni 2017 mit einem klassischen Lied am Music-Kids-Wettbewerb der Waas’schen Fabrik im Rheingau teil. Damit überzeugt sie die Jury nicht. Ob sie auch noch etwas anderes singen könne? Reni trägt Adeles „Rolling In The Deep“ vor. Dieser Auftritt wird zum Wendepunkt: „Ich habe mit klassischem Gesang aufgehört und stattdessen Unterricht in Popgesang genommen.“ 2018 gewinnt sie bei Music Kids in ihrer Altersklasse mit einem eigenen Song.

Und sie beginnt, erste Songs zu schreiben, auf Deutsch. „Mein Englisch war in meinen Augen nicht gut genug, um mich nuanciert auszudrücken. Andererseits habe ich zu diesem Zeitpunkt angefangen, intensiv deutschsprachige Musik zu hören – von AnnenMayKantereit, Faber und anderen –, die mich begeisterte und mir gezeigt hat, wie schön man mit der deutschen Sprache spielen und Bilder zeichnen kann. Deutsch ist die Sprache, in der ich träume, denke, fühle und lebe. Ich bin ein Mensch, der sehr viel und sehr stark fühlt, die Welt sehr intensiv wahrnimmt. Meine Lieder sind für mich eine Möglichkeit, das Erlebte zu verarbeiten, aus einem sehr schmerzhaften Moment noch etwas Gutes erschaffen zu können.“

Die Endausscheidung in Venne wird für sie zu einem unvergesslichen Erlebnis. „Ich hatte mir keine großen Chancen ausgerechnet. Im Zeitraum zwischen meiner Bewerbung und dem tatsächlichen Auftritt in Venne habe ich bei vielen Auftritten immer mehr Routine auf der Bühne entwickelt, trotzdem war ich aufgeregt wie schon lange nicht mehr. Ich war sehr beeindruckt von dem Talent der anderen Finalistinnen. Auf der Bühne war ich verhältnismäßig entspannt und einfach nur unglaublich dankbar, dass ich meine Musik in einem so schönen Rahmen präsentieren durfte. Als mir dann der erste Preis verliehen wurde, konnte ich es erst kaum glauben, war dann aber nur noch glücklich und auch stolz auf meine Entwicklung innerhalb dieses einen Jahres. Der Auftritt in Venne und der gesamte Tag drumherum ist schon jetzt das absolute Highlight meines Jahres. Die Atmosphäre auf dem Festival war so herzlich, und ich habe mich als Künstlerin dort sehr wohl und wertgeschätzt gefühlt.“

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Aufmacher:
Reni

Foto: Wolfgang Behnke

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