Audio mp3: »Stiftung Drehleier & Dudelsack«, 19:49 min
Im Januar 1985 wurde in den Niederlanden die Stichting Draailier & Doedelzak, zu Deutsch „Stiftung Drehleier & Dudelsack“ gegründet. Am Jubiläumswochenende anlässlich des vierzigjährigen Bestehens der Stiftung, das vom 18. bis 21. April 2025 gefeiert wurde, hielt ich einen Vortrag über ihre Entstehung. Ich habe mich dabei ausschließlich auf meine persönlichen Erinnerungen gestützt, ohne Anspruch auf historische Vollständigkeit. Aber ich habe auch mit möglichst vielen Menschen aus dieser Zeit gesprochen. Ich werde einige wichtige Punkte aus den Jahren nach 1985 hervorheben.
Text: René Meeuws; Fotos: Stichting Draailier & Doedelzak, außer, wo anders gekennzeichnet
Die Anfänge in den Siebzigerjahren
Irgendwann in den frühen Siebzigern sah und hörte ich zum ersten Mal bewusst eine Drehleier. Im Theater von Sittard trat der bretonische Barde Alan Stivell mit seiner Band auf, zu der auch Marie Yacoub an der Drehleier gehörte. Wenig später sah ich die flämische Gruppe ’t Kliekske am selben Veranstaltungsort. Nach dem Konzert sprach ich deren Frontmann Herman Dewit an und wollte alles über die Drehleier wissen.
Im Jahr 1975 erregte die Vorstellung eines Doppelalbums in der nationalen Presse meine Aufmerksamkeit: Draailier- En Doedelzakmuziek Uit Europa, Livemitschnitte eines Festivals, das die belgische Gruppe De Vlier zu Ostern 1974 in Nederokkerzeel organisiert hatte. Etwas später – es muss 1976 gewesen sein – nahm ich mit meiner damaligen Gruppe Luiaerdsgild an einer Präsentation von Folkbands in Utrecht teil. Auch die Formation Voorheen Turf war dabei. Deren Mitglied André Klaassen war Student der Kunstgeschichte und baute Drehleiern. 1969 hatte er einen Auftritt des niederländischen Troubadours Rob van der Bas gesehen.
Mitte der Sechziger hatte van der Bas für das Label Philips ein Album mit niederländischen Liedern aufgenommen, die von einer Lautengitarre und in einem Fall von einer Drehleier begleitet wurden. Fasziniert von deren Klang, begann Klaassen Nachforschungen anzustellen. Im Gemeentemuseum (heute Kunstmuseum) Den Haag fand er in der Scheurleer-Sammlung mehrere Drehleiern. Er nahm Maß und machte sich an die Arbeit, eine Drehleier zu bauen, in der Annahme, er wäre der Einzige, der das tat. Doch schon bald stellte er fest, dass es bereits andere Drehleierbauer gab: besagter Herman Dewit in Belgien oder Kurt Reichmann in Deutschland zum Beispiel. Und später lernte er beim Festival im französischen Saint-Chartier die gesamte internationale Szene kennen.
In der Band Voorheen Turf gab es ein weiteres Mitglied, das – neben anderen Instrumenten – auch Drehleiern baute: Jaap Mulder. Um es kurz zu machen: 1977 baute dieser mir meine allererste Drehleier. In den Achtzigern und Neunzigern war er dann als Tierarzt tätig, bevor er Anfang der Nullerjahre zu seiner alten Leidenschaft, dem Instrumentenbau, zurückkehrte.
André Klaassen wurde in den Achtzigern ein renommierter Bogenbauer, da der Drehleierbau in den Niederlanden damals kein rentables Geschäft war.
Das Bild, das man vom Dudelsack hatte, war in den Siebzigerjahren diffuser, denn erwähnt man dieses Instrument, wird es oft automatisch mit seiner schottischen Variante assoziiert. Herman Dewit und Rémy Dubois bauten in Belgien traditionelle regionale Modelle nach. Auch sein Landsmann Victor Nerinckx, ein Schreiner, lieferte preiswerte Dudelsäcke mit Spielpfeifen nach schottischem Vorbild. Viele niederländische Dudelsackspieler kauften in den Siebzigern ihr erstes Instrument bei ihm.
Ursprung einer Szene
Im Laufe der Siebziger entstand also in den Niederlanden das Interesse an Drehleier und Dudelsack. Der Vorläufer der Niederländischen Stiftung für Volksmusik (Stichting Volksmuziek Nederland, SVN) organisierte im Herbst 1979 eine Folkmusik-Kurswoche in der Jugendherberge Rhijnauwen in der Nähe von Utrecht. Eine Gruppe von vier Spielenden, zu denen auch ich gehörte, nahm Drehleierunterricht bei André Klaassen. Jaap Mulder leitete eine Dudelsackgruppe.
Während dieser Kurswoche (die es noch heute gibt – die sogenannte Herbstwoche der SVN) wurden zweifellos die allerersten Drehleier- und Dudelsackworkshops in den Niederlanden angeboten. An einem Abend in dieser Woche kamen andere Leute nach Rhijnauwen, die Drehleier spielten oder zumindest eine besaßen. Zum ersten Mal saßen etwa zehn Menschen, die Drehleier spielten, zusammen – ein einzigartiges Ereignis, von dem leider keine Fotos, geschweige denn Tonaufnahmen existieren.
Ein Jahr später organisierten die Drehleierspieler Martin Swart und Marco Bos einen Informationsabend in Amsterdam, der eine Handvoll Leute anzog. Dieser Abend führte zu der Entscheidung, ein Drehleiertreffen zu organisieren, das als „Drehleier-Kontakttag“ 1982 in Utrecht stattfand und 1983 wiederholt wurde.
Instrumentenbau
Bis 1980 waren Drehleiern oft noch sehr individuelle, fantasievolle Konstruktionen, mit denen sich manchmal nur schwer Musik machen ließ. Dies änderte sich Anfang der Achtziger, als das Instrumentenbauernetzwerk des Vereins Huismuziek das Drehleierbuch von Herman Dewit und Toon Moonen veröffentlichte: einen Bauplan mit Anleitung. Von da an begannen Menschen im Hobbykeller, brauchbare Instrumente zu bauen. Auch wenn dies noch Kritik hervorrief, konnten diese zum Musizieren verwendet werden, und die Einstiegshürde zum Spielen wurde deutlich niedriger.
Weebosch-Bergeijk
In Weebosch-Bergeijk spielte der örtliche Grundschullehrer Harrie Franken eine treibende musikalische Rolle. Er war ein talentierter Pianist, Organist und Geiger. Ab Ende der Siebziger arbeitete er mehrere Jahre für die Provinz Noord-Brabant, um ethnomusikologische Feldforschungen durchzuführen. Dabei entdeckte er Instrumente, die früher zum Musizieren verwendet wurden. Dies inspirierte auch seinen Nachbarn Herman Ritter. 1978 schaffte dieser sich einen Dudelsack an und nahm damit an einem einwöchigen Kurs im belgischen Neufchâteau teil. Diesen leitete der bereits bekannte Dudelsackspieler Jean-Pierre van Hees, der unter anderem mit der Band Les Zûnants Plankets ein mittlerweile legendäres Album mit wallonischer Volksmusik herausgebracht hatte (Musique Traditionnelle Et Folklorique Des Ardennes Belges, worauf auch Rémy Dubois zu hören ist). Ritter und van Hees beschlossen, in Weebosch-Bergeijk auch Dudelsackkurse anzubieten. Der erste fand 1982 statt.
Anfang der Achtziger tat ich mich mit der Drehleierspielerin Gaby Schreiner, die zur Szene um den Frankfurter Drehleierbauer Kurt Reichmann gehörte, zu einem Duo zusammen.
1983 traten wir im Freilichttheater in Luyksgestel auf. Veranstalter war Herman Ritter. Im Gespräch mit ihm über die Dudelsackworkshops in Weebosch und unsere eigenen Drehleiernetzwerktage beschlossen wir drei, dass eine Zusammenarbeit eine gute Idee wäre. So organisierten wir 1984 auch in Weebosch-Bergeijk mehrere Drehleierwochenenden. Neben Gaby und mir waren Martin Swart, Marcel & Veronica Denis und André Klaassen dabei. Schnell wurde klar, dass es aus Kostengründen am besten wäre, beide Instrumentenworkshops gleichzeitig an einem Wochenende anzubieten, doch der Veranstaltungsort war dafür nicht geeignet.
Wir hatten bereits beschlossen, als Organisationsform eine Stiftung zu gründen, und dies wurde im Januar 1985 formalisiert. In diesem Monat fand auch das allererste Drehleier- und Dudelsackwochenende im Gästehaus De Zonnewende in Sint-Michielsgestel statt – am selben Ort, an dem die Wochenenden der Stiftung vierzig Jahre später immer noch stattfinden.
Didaktischer Ansatz
Von Anfang an war geplant, sowohl für Drehleier als auch für Dudelsack drei Niveaus anzubieten: Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene. Die, die das Ganze ins Leben gerufen hatten, waren zunächst auch diejenigen, die die Kurse gaben. Die meisten Dozenten und Dozentinnen hatten mehrere stages („Kurse“) in Frankreich absolviert und wollten ihr erworbenes Wissen an neue Spielerinnen und Spieler weitergeben.
In den Anfangsjahren gaben Gaby Schreiner, Marcel Denis, Martin Swart und ich die Drehleierkurse. Bald darauf begann Arina Stam (1942–2017) mit dem Unterrichten der Anfängerinnen und Anfänger, eine Position, die sie zwanzig Jahre lang bekleidete.
Dudelsackunterricht gab es in den Anfangsjahren bei Jean-Pierre van Hees, Herman Ritter, Félicie Verbruggen, Harrie van der Loop und bald darauf bei Frans Hattink.
Dozentinnen und Dozenten – oben, v. l.: Félicie Verbruggen, Herman Willemsen; unten v. l.: Marcel Denis, Harrie van der Loop, Willem Schot, Arina Stam, Frans Hattink
Wir legten Wert darauf, dass die Dozenten und Dozentinnen didaktisch und stilistisch so weit wie möglich auf einer Linie lagen, um die Workshopteilnehmenden nicht mit unterschiedlichen und damit verwirrenden Spieltechniken zu konfrontieren. Unsere Inspiration kam dabei zwangsläufig von den Methoden, die wir während unserer Kurse in Frankreich gelernt hatten: die halbgeschlossene Griffweise auf Dudelsäcken, insbesondere vom Typ Cornemuse du Centre, während bei der Drehleier die analytische Schule von George Simon und seiner Nachfolge dominierte (Nanou Rallet, Evelyne Girardon).
Nebenstraße Tanz
Ab Ende der Siebzigerjahre besuchten Musikschaffende und Gruppen aus den Niederlanden das seit 1976 stattfindende französische Drehleier- und Dudelsackfestival in Saint-Chartier. Dort lernten wir die Praxis der nächtlichen Bälle mit traditioneller Livemusik kennen. In Nijmegen ging in der Folge aus dem Folkclub Kiekemus (bei dem ich Mitorganisator war) das sogenannte Kiekemus Dans Orkest hervor.
Es war eine lose zusammengestellte Big Band mit akustischen Instrumenten und zwei Mitgliedern zur Tanzanleitung. Es ist gut möglich, dass dies die erste niederländische Bal-Folk-Gruppe war. Tanzen zu Volksmusik wurde damals vor allem in Vereinen praktiziert, mit einem starken Schwerpunkt auf israelischer und Balkanmusik.
Ab 1986 boten wir an den Wochenenden in Sint-Michielsgestel auch Tanzworkshops an. Oft kamen Familienmitglieder mit zu den Veranstaltungen, obwohl sie selbst keine Instrumente spielten, sie aber trotzdem etwas unternehmen wollten. Die Samstagabende eines Kurswochenendes wurden so zu einem Begriff, der später allgemein als „Bal Folk“ bekannt wurde. Die treibenden Kräfte dahinter waren Tanzlehrerin Aly Bols und Akkordeonspieler Wim Dictus, später kam Ineke Jansen Steenberg dazu.
Organisation
In den Achtzigerjahren erhielten wir Fördermittel vom Kulturministerium, das uns pro Kurswochenende einen bescheidenen Zuschuss gewährte. Das Ministerium drängte auf eine Bündelung der Ressourcen von Amateurmusikorganisationen wie der Stiftung Drehleier & Dudelsack, dem Verein Huismuziek, dem Zitherverband, der Pijpersgilde (Bambusflöten), dem Verband der Akkordeonvereine und Mandolinenorchester und so weiter. Mitte der Neunziger entstand daraus die Landelijke Organisatie van Amateurmuziekverenigingen (LOAM), die Nationale Beratungsstelle für Amateurmusik. Nach einigen Jahren fusionierte dieser Dachverband mit einer größeren Organisation, und schließlich entfiel die finanzielle Unterstützung.
Wir bauten stetig einen Adressenbestand auf, der 2010 auf rund tausend Einträge anwuchs. An den Wochenenden in den Neunziger- und Nullerjahren hatten wir meistens rund hundert Teilnehmende, von denen etwa die Hälfte mehrmals wiederkam. Sie waren zwischen zehn und achtzig Jahren alt, und oft waren diese Menschen unterschiedlichen Alters in denselben Workshopgruppen. Darüber hinaus stießen wir auf mehr und mehr Interesse aus Belgien und Deutschland. Ein Teilnehmer etwa nahm den ganzen Weg von München nach Sint-Michielsgestel auf sich, wenn Martin Swart auf dem Programm stand.
Wo immer möglich, versuchten wir auch, spezielle Aktivitäten für Kinder anzubieten. Als drei Kinder Dudelsack spielen wollten, kaufte die Stiftung sogar extra drei Hümmelchen für sie.
LOAM konzentrierte sich auf die Beteiligung junger Menschen an der Amateurmusik. Daher wurde Ende der Neunziger mehrmals der Große Musiktag organisiert. Bei einer dieser Gelegenheiten gründete die Stiftung ein Jugendorchester, das in der Konzerthalle De Doelen in Rotterdam auftrat. Zu den Mitgliedern gehörten Mariken Stegmann, die spätere Vorsitzende der Stiftung Drehleier & Dudelsack, und Puck Duits, eine noch immer aktive Musikerin und Dudelsackdozentin.
Lehrtätige
In den Neunzigerjahren und danach suchten wir zunehmend nach bestehenden Gruppen mit für fortgeschrittene Lernende attraktiven Musikschaffenden. Unser Ziel war es, einen Workshop mit Dudelsack, Drehleier und Ensemble von einem Trio begleiten zu lassen. Manchmal war dieses Trio Teil einer größeren Band. Der Vorteil war natürlich, dadurch eine Formation zu haben, die auch abends swingende Musik spielen konnte. Zum Beispiel das schwedische Trio bestehend aus Alban Faust sowie Anders und Krister Ådin; das englische Trio mit Jon Swayne, Andy Cutting und Cliff Stapleton; Bandabéro aus dem französischen Nevers unter der Leitung von Dominique Forges; oder das deutsche Quintett Die Hayner. Diese Option wurde noch besser realisierbar, als Ende der Nullerjahre ein Flugticket fast günstiger wurde als eine Autofahrt von Groningen nach Sint-Michielsgestel.
Das Trio Swayne-Cutting-Stapleton 1998 – alle drei waren zu diversen Zeitpunkten Mitglieder der englischen Tanzfolkband Blowzabella
Akkordeonunterricht wurde zunächst bewusst nicht angeboten. Wir erhielten finanzielle Unterstützung vom Kulturministerium, da unser Angebot in den Niederlanden einzigartig war. Im Akkordeonbereich waren schon mehrere andere Organisationen aktiv, und Unterricht wurde an vielen Orten angeboten. Lehrtätige für Akkordeon (und auch Geige) wurden bei uns hauptsächlich an den Wochenenden für Ensemblekurse eingesetzt.
Samstagskurs
Mitte der Neunziger führten wir den sogenannten Samstagskurs ein, einen monatlichen Tageskurs, der von Herbst bis Frühjahr durchgeführt wurde. Er richtet sich an Menschen, die sich einen regelmäßigeren Gruppenunterricht wünschten. Die Teilnehmer erhalten eine ganze Saison lang Unterricht von ein und derselben Person. Dieser Zyklus (der bis heute sehr erfolgreich ist) gewährleistet größere Kontinuität beim Bespielen der Instrumente.
Anders als in Belgien oder Frankreich hat sich der Unterricht für Drehleier, Dudelsack und andere Instrumente aus dem Volksmusikbereich an Musikschulen in den Niederlanden nicht durchgesetzt. Wir haben zwar in den Neunzigerjahren versucht, Drehleier und Dudelsack an Musikschulen zu integrieren, was teilweise gelungen ist, zum Beispiel in Groningen, Rotterdam und Nijmegen, wenn vor Ort jemand zur Verfügung stand, der die Instrumente lehren konnte; häufig war dies jedoch nur vorübergehend, denn sobald der Dozent oder die Dozentin weg war, endete auch der Unterricht. Drehleier und Dudelsack sind in den Niederlanden nirgendwo Teil des Lehrplans. Angesichts des Niedergangs der Musikschulen in den letzten Jahrzehnten gehört die Hoffnung, dass sich das ändern könnte, nun endgültig der Vergangenheit an.
Leihinstrumente
Ein Schlüsselelement für den Erfolg von Drehleier und Dudelsack in den Niederlanden ist die Verfügbarkeit von Leihinstrumenten. Weder an Drehleier noch an Dudelsack kann man leicht herankommen, wenn man die Instrumente ausprobieren möchte. 1988 nahmen die Lehrtätigen der Stiftung eine Musikkassette mit eigener Musik auf. Mit dem Erlös fertigte der Dudelsackbauer und -dozent Frans Hattink drei Leihdudelsäcke für Neulinge am Instrument. Dies führte zu einer neuen Generation von Spielenden. Hattink war zudem ein begabter Lehrer, der im Laufe von 25 Jahren Dutzenden von Interessierten den Einstieg erleichterte.
Etwa zu dieser Zeit hatte auch der Drehleierbauer Frits van ’t Hoofd mehrere Einstiegsinstrumente gebaut, die für Kurse ausgeliehen werden konnten. Dies trug bereits zu einem deutlichen Anstieg der Kursbeteiligung bei. 1996 wiederholten wir unsere Spendenaktion mit einer CD. Dadurch kam genug Geld zusammen, um mit Zuwendungen des Prins Bernhard Cultuurfonds Frans Hattink mit dem Bau von zehn Dudelsäcken zu beauftragen.
Bei Helmut Gotschy in Deutschland bestellten wir vier weitere Drehleiern, Modell Phoenix (Frits baute mittlerweile nicht mehr). Diese Zahl wurde in den Folgejahren rasch bis auf heute achtzehn erhöht.
Anfang der Nullerjahre erlebte die Gothic- und Fantasy-Szene einen Aufschwung. Gruppen wie Omnia und Faun prägten diese Musik. Drehleier und/oder Dudelsack spielten in diesen Gruppen oft eine besondere Rolle, was bei vielen Zuhörenden den Wunsch weckte, selbst ein solches Instrument auszuprobieren. Bal-Folk-Gruppen hatten in den letzten fünfzehn Jahren einen ähnlichen Effekt.
Während wir uns früher gelegentlich auf Veranstaltungen wie dem LOAM oder dem Festival Oude Muziek Utrecht präsentierten, ist die Stiftung heute an mehreren zentralen Orten mit „Instrumentenverkostungen“ präsent wie zum Beispiel beim Castlefest in Lisse, um nur ein Beispiel zu nennen. Das führt zu einem stetigen Zustrom neuer Interessierter. Aber auch zu einem chronischen Mangel an Leihinstrumenten.
2010 feierte die Stiftung Drehleier & Dudelsack mit dem Festival Bourdon 2010 ihr 25-jähriges Jubiläum in Sint-Michielsgestel. Danach begann ich, mich etwas zurückzuziehen. Ich hatte etwa dreißig Jahre lang die Verantwortung und fand, dass es genug sei, zumal ein ganz neues Team bereitstand, mit frischen, energiegeladenen jungen Leuten, die neue Impulse und dem Ganzen neuen Schwung brachten.
Zum Autor: René Meeuws ist Musiker – unter anderem an der Drehleier – und Musiklehrer und spielte über dreißig Jahre lang mit der Band Luiaerdsgild in den Niederlanden, Deutschland, Belgien, Dänemark und Ungarn, unter anderem bei rund 1.500 Schulaufführungen. Mit dem Trio Appellation Contrôlée war er außerdem in verschiedenen westeuropäischen Ländern unterwegs. Darüber hinaus arbeitet er mit dem Barockduo Babioles und dem B4-Quartett. René Meeuws wirkte als Musiker und/oder Produzent an Dutzenden von Aufnahmen für die genannten Gruppen sowie an verschiedenen gelegentlichen Projekten mit. Er trat zudem als Gastmusiker in Erscheinung, unter anderem beim Amsterdam Baroque Orchestra, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem WDR-Sinfonieorchester Köln und der Rockband Golden Earring. Meeuws gab Dutzende von Drehleierworkshops im In- und Ausland. www.facebook.com/rene.meeuws.1
Der Autor sagt herzlichen Dank an Martin Swart, Marcel & Veronica Denis, André Klaassen, Gaby Schreiner, Herman Ritter, Nel Franken, Frans Hattink, Harrie van der Loop, Jean-Pierre van Hees, Félicie Verbruggen und Rob Smaling.























0 Kommentare