Von allen bisherigen Modernisierungsversuchen der Cumbia überzeugte bislang mit Abstand am ehesten die New Yorker Truppe Chicha Libre, die aber nur eine Abart der Cumbia spielt, nämlich die peruanische Chicha, eine Mischung, zu der noch die Twäng-Sounds der Surfgitarre, quietschige Billig-Orgeln, Trommelorgien, psychedelische Sounds und manch andere Merkwürdigkeiten des frühen Rock hinzukommen. Chicha entstand ursprünglich in den späten 1960ern in Peru als dortige Popmusik und bekam auf dem Album Canibalismo, von dem der Song stammt, ein Update im Sinne der Theorie des kulturellen Kannibalismus von Oswaldo de Andrade. Man bedient sich aller möglichen Einflüsse, ohne sich selbst zu verleugnen. Diese „Chicha-Kannibalen“ wiederzukäuen wirklich alles: Retro-Elektronik wie Mbalax-Musik aus dem Senegal, französische Chansons, frühe Santana und … ähm, natürlich: Richard Wagners „Ritt der Walküren“.
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