Das Album „Dança das Cabecas“ mit einem gleichnamigen zweiteiligen Stück erschien zwar unter dem Namen des brasilianischen Großmeisters an Gitarre und Klavier Egberto Gismonti, zum Meilenstein machte es aber auch sein Landsmann, Perkussionist und Klangzauberer Naná Vasconcelos. Es war eines der ersten Alben, die eine gänzlich andere Wahrnehmung von brasilianischer Musik ermöglichten, wobei man sich hier mit dem Begriff Jazz schwertut. Beide Musiker entzogen sich einer gängigen Klassifizierung. Als „Dança das Cabecas“ 1976 erschien, verblüffte es durch eine beeindruckende Atmosphäre, die einer Reise in den Amazonas-Dschungel gleichkam. So etwas hatte man bis dato kaum gehört. Vogelgezwitscher, die damals noch wenig bekannten Klänge von Naná Vasconcelos‘ Berimbau, Geräusche unbekannter Insekten, die von irgendwoher kamen und wieder verschwanden, bis sich langsam eine Musik herausschält. Gismonti trumpfte hier mit seinem selbstvergessenen Spiel auf der Gitarre auf, mal sakral, mal vor sich hin suchend, dann aus dem Stand heraus furios, schnell, ja über den Gitarrenhals fetzend wie der Teufel, das Instrument auf alle erdenklichen Arten bearbeitend. Eine spieltechnische Meisterleistung, die bis heute für offene Münder sorgt. Manchmal hat man den Eindruck, er spielt die Gitarre noch dort weiter, wo sie für andere schon längst zu Ende ist. Gänsehautmusik und ein grandioses Meisterwerk.
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