Man kann es sich einfach machen mit diesem Album. Man kann sich die Musik anhören, das zugleich bodenständige und virtuose Akkordeonspiel und bei drei Stücken den bairischen Gesang von Maxi Pongratz sowie das Spiel einiger Begleitinstrumente wie der Tuba von Theresa Loibl oder der Klarinette eines anderen Musikers genießen und es unter traditionelle bairische Volksmusik einordnen. Doch kann man auch Melodien anderer Provenienz heraushören. Schon das Cover erinnert an die Beatles, auch wenn es hier Schafe sind, die den Zebrastreifen überqueren. Von den Beatles stammt keine der Melodien, aber – und davon gibt es sogar eine Singleauskopplung – von David Bowie, „Ashes To Ashes“, das in Pongratz’ Interpretation klingt wie ein Stück von der Akkordeonale. „Agostino“, ein Danceschlager von Gigi d’Agostino, der hier mit einem Hackbrett eingeführt wird, erinnert wiederum an ein finnisches Kantelestück. Auch Tom Waits wird rezipiert. Und dennoch klingt alles irgendwie bairisch, und so soll es auch sein, denn Pongratz legt Wert auf die Feststellung, dass alles Volksmusik werden kann. Der Albumtitel ist übrigens ein Zitat aus dem Sketch „Im Schallplattenladen“ von Karl Valentin von 1930.
Michael A. Schmiedel
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