2002 schlugen Duoud mit ihrem Album Wild Serenades ein wie eine Bombe. Auch die Rezensentin geriet in Verzückung, denn niemand hatte sich vorher darangemacht, die Klänge der Oud, des im arabischen Raum verbreitetsten Instruments, mit Elektronik zu kombinieren. Kein Wunder, dass der aus Tunesien stammende Jean-Pierre Smadja (Oud, Elektronik) und der in Algerien geborene Mehdi Haddab den Preis als bester Newcomer bei den BBC Awards erhielten. Nach zwei Alben mit Gastmusikern (2006: Abulatif Yagoub; 2009: Cyril Atef und Vincent Ségal) und einer EP im Jahr 2019 legen die beiden endlich wieder einen gemeinsamen Longplayer vor. Im Vergleich zum Frühwerk ist der Sound noch um einiges fetter geworden, es wird etwas weniger auf Virtuosität gesetzt, manche Stücke haben ein regelrecht mysteriös-mystisches, sich aber gleich in den Gehörgängen festsetzendes Melodiethema. Nahezu alle Songs sind partytauglich und energetisch, ohne je zu nerven. Selbst gelegentliche Ausflüge Richtung Heavy Metal tun der Trance, in die man unweigerlich verfällt, keinen Abbruch. Menshen sind lautBooklet Türwächter in der chinesischen Kultur – und nicht etwa eine Falschschreibung des deutschen Wortes „Menschen“.
Ines Körver
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