Der elegant schwingende Bossa Nova aus dem Jahr 1963 ist heute ein Jazzstandard, obwohl sich Jobim gar nicht vom Jazz beeinflusst fühlte. Der konstante Rhythmus, die reduzierte Besetzung und in den Vokalversionen ein cooler Sprechgesang, leise und ohne extreme Betonungen, sowie moderne Harmonien setzten sich stark von den Samba-Stilen ab, die vorher in Brasilien existierten und boten gegenüber der aufkommenden Rockmusik etwas wirklich Eigenes. In Brasilien war Bossa Nova dennoch eher in der intellektuellen Mittelschicht populär als im Volk und im Grunde mit dem Militärputsch von 1964 wieder vorbei. Erst ihre Reinkarnation im amerikanischen Jazz verdankt die Bossa Nova den Nimbus als typisch brasilianische Musik.
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