Freunde, Familie und die Liebhaber der traditionellen irischen Musik trauern um den großartigen irischen Musiker und Sänger Séamus Begley, der Anfang Januar 2023 an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben ist. Begley stammt aus Baile na bPoc, Ballydavid, einem Dorf in der Nähe von Dingle im südwestirischen County Kerry. Die Region gehört zur sogenannten Gaeltacht, in der Irisch offiziell die vorherrschende Sprache ist.
Er wuchs mit acht Geschwistern in einer musikalischen Familie auf. Musik gehörte bei ihnen seit jeher zum Alltag. Die Familie betrieb einen Tanzsaal in der Nähe des Ortes. In diesem Umfeld erlernte er mit zwölf Jahren sein kraftvolles, virtuoses Akkordeonspiel. Séamus Begley war auch ein außergewöhnlicher Sänger. Der Gesangsstil war geprägt von den reichen, gefühlvollen Verzierungen des traditionellen Sean-Nós-Gesangs (Irisch für „alter Stil“). Seine meist unbegleiteten Lieder waren voller Intimität.
Über die Jahre arbeitete Begley mit Künstlern wie Steve Cooney, Jim Murray, Mary Black, Sharon Shannon und Tim Edey zusammen. Der irische Präsident Michael D. Higgins brachte in einer Erklärung seine Trauer über den Tod des einflussreichen Musikers zum Ausdruck: „Alle, die wir Séamus kannten, werden ihn wegen seines Talents, seiner Herzlichkeit und seines Sinns für Humor als bleibende Eindrücke in Erinnerung behalten. Wir werden sein großartiges Akkordeonspiel, seine wunderschönen Lieder und seine humorvolle Art vermissen.“
Thomas Hecking
Foto: Ulrich Ahrensmeyer
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