Er ist einer der bekanntesten Liedermacher Deutschlands: Wolf Biermann. Seine Ausweisung aus der DDR 1976 war eine politische Zäsur in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte und das Eingeständnis großer Ratlosigkeit der SED-Parteiführung. Anders als weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler war Wolf Biermann zu populär geworden, um ihn in Haft zu nehmen, und er war zu unberechenbar, um ihm öffentliche Auftritt zu erlauben. Viele seiner Lieder, Balladen und Gedichte haben den Anlass ihrer Entstehung überdauert. „Warte nicht auf bessre Zeiten“, „Ermutigung“, oder „Ballade vom preußischen Ikarus“ sind zu Klassikern geworden.
Demonstrierende mit Transparenten, Leipzig, November 1989_Staatsbibliothek, PK/Abteilung Handschriften und historische Drucke, Archiv Wolf Biermann
Seit Anfang Juli 2023 zeigt das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin seine neue Ausstellung „Wolf Biermann. Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland“. Die von Monika Boll kuratierte Schau thematisiert das Leben und Werk Biermanns vor dem Hintergrund der besonderen Stellung, die die Kultur in der DDR einnahm.
Ausstellungsansicht_Deutsches Historisches Museum, Thomas Bruns
Die Ausstellung läuft bis 14. Januar 2024. Wer sich vor dem Besuch bereits ins Leben Wolf Biermanns einlesen möchte, findet im digitalen DHM-Format „More Story“ eine Einführung auf Deutsch und Englisch sowie ausführliche Hintergrundinterviews. Begleitend erscheint eine umfangreiche Publikation in deutscher Sprache. Vertieft und ergänzt werden die Themen der Ausstellung zudem durch ein Begleit- und Filmprogramm in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung, der Staatsbibliothek zu Berlin und der Deutschen Kinemathek.
Weiterführende Informationen gibt es unter www.dhm.de/ausstellungen/wolf-biermann-ein-lyriker-und-liedermacher-in-deutschland.
0 Kommentare