Badi Assads Name steht ganz oben auf der Liste, wenn es in der Welt der akustischen Gitarrenmusik um Frauen geht. Zu ihrer atemberaubenden Spieltechnik gehört aber auch ihre Vokalartistik und ihre Fähigkeit, brasilianische Musik mit Klassik, Jazz, Avantgarde und Pop fast unmerklich zu verbinden. In „Vrap“ von Marcos Ferreira baut sie das hallende Schreien von Urwaldvögeln ein, fiepst mit nasalen Obertönen, knurrt, scattet, vermengt Bodyperkussion mit Guitar-Percussion und wirkt damit wie eine Melange aus dem brasilianischen Vokalakrobaten Filo Machado und der unvergesslichen Yma Sumac. Bei den vielen genialen Gitarristen Brasiliens kann sie als eine der wenigen Frauen in der ersten Liga locker mitmischen. Doch fällt es andererseits schwer, sie mit Egberto Gismonti oder Yamandu Costa zu vergleichen. Trotz ähnlichen spieltechnischen Niveaus hat sie ein völlig anderes Konzept. Sie singt auch mal ein Stück von Björk und hatte einen Top Ten-Hit in Spanien, bedient also nicht nur das Publikum gitarristischer Virtuositätsfanatiker.
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