Von Wertschätzung, Lücken, Dank und Zukunft
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Was für ein Jahr! Da rede ich nicht von den Tausenden zivilen Toten in den verabscheuungswürdigen kriegerischen Auseinandersetzungen zum Beispiel in der Ukraine, in Israel, Gaza oder Mali. Und ich rede auch nicht von der schier unfassbaren Tatsache, dass sich aktuell 41 Prozent der Wähler in Thüringen einen ausgewiesenen AfD-Faschisten an die Hebel der Macht wünschen. Ich rede lediglich von unserem klitzekleinen folker-Kosmos. Hier nur vier der wichtigsten Punkte.
Vom großen Erfolg unseres Crowdfundings habt ihr vielleicht schon gehört. 20.009 Euro wurden von 237 folker-Heldinnen und -Helden gespendet, und manche waren sogar mehrfach vertreten. Ich persönlich war sehr skeptisch, weil diese Finanzierungsart doch ziemlich inflationär angewandt wird, und wurde im wahrsten Sinne des Wortes eines Besseren belehrt. Natürlich gibt es viele Menschen im folker-Umfeld, die bei einer solchen Aktion nicht mitmachen können oder wollen, doch denen, die dabei waren, gilt unser aufrichtiger Dank. Besonders die vielen positiven und aufmunternden Kommentare haben uns gezeigt, dass unsere Arbeit sehr wohl wertgeschätzt wird.
Das Crowdfunding hat uns den Rücken frei gemacht und die Möglichkeit für Weiterentwicklungen geschaffen. Was jedoch nicht möglich war – und das war von Anfang an klar: die Lücke zwischen den enorm gestiegenen Preisen und zu wenigen Abos (Print oder online) zu schließen. Trotz konservativer Kalkulation erwirtschaften wir mit jeder Ausgabe immer noch ein Minus. Für eine ausgeglichene Bilanz bräuchten wir etwa 200 zusätzliche Abos, und weil wir uns die maximal langsam erarbeiten können, bleibt uns nichts anderes übrig, als den Abopreis für 2024 dezent um ca. 10 Prozent zu erhöhen. Mit anderen Worten: Das folker-Abo wird ab nächstes Jahr 4 Euro mehr kosten. Wir hoffen auf euer Verständnis und werden alles daransetzen, diesen Preis nun stabil zu halten.
Mit dieser Ausgabe endet auch unser 25-Jahr-Feier-Wahnsinn – ein Vierteljahrhundert in dieser schnelllebigen Zeit! Ich denke, wir haben diese Tatsache gebührend gefeiert (ein Nachschlag von Jürgen Brehme, des Mitherausgebers der frühen Jahre, ist noch für Heft 1.24 geplant). Natürlich geht der Dank für das Vierteljahrhundert in erster Linie an euch, die ihr uns all die Jahre am Leben gehalten habt (siehe auch Crowdfunding), dann aber auch an die Künstlerinnen und Künstler, die den Sinn des Projekts folker erkannt haben und öffentlich schätzen. Siehe auch die wunderbare Unterstützung durch Geschenke (Alben, Tickets, Bücher etc.) für die Crowdfundingaktion. Oder schaut euch die gesammelten Video-Lobpreisungen an: www.folker.world/tag/folker25. Vor allem aber wollen wir vom folker uns bei unseren jeweiligen Partnerinnen und Partnern bedanken, die uns den Rücken freigehalten haben, wenn die folker-Arbeit mal wieder überhandnahm. Ohne euer Verständnis wäre unser Engagement nicht möglich, und dafür lieben wir euch umso mehr!
Und dann gab es Mitte des Jahres noch die große folker-Umfrage, deren Erkenntnisse nicht gerade revolutionär waren, uns aber in unseren Annahmen bestätigten: Der Großteil unserer Leserschaft ist männlich, über fünfzig Jahre alt und liebt vor allem die Rezensionen im folker. Ideen, wie wir an die nötigen zusätzlichen Abonnements kommen, hat uns das nicht wirklich gegeben. Andererseits waren viele Kommentare und inhaltliche Vorschläge höchst interessant. Davon wird sich in Zukunft sicherlich das eine oder andere im Heft wiederfinden. Und falls jemand von euch zufällig wissen sollte, wie wir denn nun legal an die zusätzlichen Abos kommen können, sagt uns bitte Bescheid. Denn ihr wisst ja, beim folker liest man immer in der ersten Reihe. 😉
In diesem Sinne wünsche ich entspannte Lektüre. Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder!
Euer Herausgeber
Mike Kamp
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