Stoppok

Teufelsküche (Glitterhouse); mit dt. Texten u. Infos

27. August 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Das ist lässig. Das groovt. Das ist geerdet und authentisch. Stoppok zeigt einmal mehr, welch genialer Musiker er ist. Seine Mischung aus Folkrock, Blues, Singer/Songwriter reißt mit, tut gut und macht Hoffnung, trotz schwieriger Zeiten. „Wir pfeifen auf dem letzten Loch, aber solange wir pfeifen, geht es ja noch“, singt der 68-Jährige bewusst ironisch. Der scharfsinnige Beobachter unseres Alltags zwischen Krisenmodus, Schwarzmalerei, Egoismus, Selbsterkenntnis, Voyeurismus, Flucht vor dem Vergänglichen und der Suche nach dem Glück weiß, dass der Schlüssel zu einem erfüllten Leben in uns selbst liegt. „Wenn ich nicht hoffen würde und nicht positiv eingestellt wäre, könnte ich mich gleich erschießen“, sagt der Hamburger, der nach seinem Herzinfarkt vor drei Jahren die Endlichkeit des Lebens akzeptiert und schätzen gelernt hat. Sein bereits davor geschriebener Text „Vom Tod kein Wort“ wirkt da geradezu hellseherisch. Wie auch seine übrigen neun neuen Songs, deren Entstehung bereits vor der Pandemie begann. Stoppok begeistert durch seine tiefgehende und humorvolle Poesie, die er gewohnt in seiner leicht näselnden, etwas rotzigen Stimme ehrlich vorträgt. „In Teufels Küche brennt noch Licht“, „Wer du wirklich bist“ oder „Hier gibt es nix zu sehen“ sind nur drei herausragende Songs auf einem Album ohne jegliche Schwäche. Dazu tragen auch die packenden Duette etwa mit Cäthe, Olli Schulz oder Alin Coen bei. Gerade die gemeinsam mit Coen eingesungene Coverversion des deutschen ESC-Songs von 1956 „Im Wartesaal des Glücks“ geht unter die Haut. „Man träumt von irgendwas und dabei übersieht man, dass man jetzt lebt. Dann geht man einfach an seinem Glück und seinem Leben vorbei“, beschreibt Stoppok seine Lebensphilosophie – und dieses Album zu hören, ist ein großes Glück.

Erik Prochnow

Stoppok
Teufelsküche (Glitterhouse); mit dt. Texten u. Infos

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