Der Mann am Knopfakkordeon ist Gründungsmitglied von Beoga und hat somit eine Menge dazu beigetragen, dass die Supergruppe seit 2002 die Grenzen des Genres Irish Trad verschoben und neue Hörerschaften erschlossen hat, nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit Ed Sheeran bei dessen „Galway Girl“. In diesem instrumentalen Soloalbum steckt eine ganze Menge Beoga, da Bandkollege Liam Bradley mitgespielt und produziert hat, aber auch, weil McKee sich mit seinem komplett selbst geschriebenen Material nicht in Kategorien pressen lässt. Die Stimmung ist allerdings besinnlicher. Das Album widmet der Musiker aus Nordirland dem Andenken an seine Eltern, die ihn früh an traditionelle Musik herangeführt haben. Neben den wunderbar melodischen Stücken sind es die Arrangements, die das Album zu etwas Besonderem machen. Hochkarätige Gäste bauen einen luftigen Rahmen, in dem die Hauptmelodien leuchten können. Das ist nichts zum Tanzen, wenn auch Jigs und Reels nicht fehlen und manche vertraute Form auftaucht. Die zehn Tracks sind ein purer Genuss, was auch die zuständige Jury überzeugt hat: Mit Moyola Cottage schaffte es Damian McKee auf die Vierteljahresbestenliste 4/2024 des Preises der deutschen Schallplattenkritik.
Almut Kückelhaus
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