Zu früh und unerwartet verstarb der Musiker Stefan Höschen, der sich als Künstler Stefan Carl em Husiken nannte. Wie seine Ehefrau Christiane mitteilte, ist Stefan „beim Blätterharken unter der Eiche“ in seinem geliebten Garten aus dem Leben geschieden. Er wurde siebzig Jahre alt.
Stefan Höschen war Liedermacher, Akkordeonist, Lehrer für Informatik, Geschichtenerzähler, und er beherrschte die Sprachen seiner norddeutschen Heimat: Friesisch, Saterfriesisch, Ostfriesisch und Niederländisch. Aufgewachsen in einer Künstlerfamilie, wurde die Musik eine seiner Lebenssäulen – als Solokünstler, mit der Band Laway, dem Duo Jank Frison und dem Em Huisken Trio.
Er „traumtanzte gerne am lebendigen Weltenrand“, wie er von sich selbst sagte. Seine Kunst war eigenwillig – wie er selbst. Die Lehren von Rudolf Steiner waren ihm sehr wichtig. Er hatte seine eigene Meinung zum Weltgeschehen und konnte diese auch begründen. In seinen Projekten, Liedprogrammen, Lesungen und Vorträgen gab er außerdem vielen anderen Künstlern eine Plattform. Zuletzt organisierte er die „Kulturraritäten“ in der Westgaster Mühle im ostfriesischen Norden, wo er seit vielen Jahrzehnten lebte. Diese „Raritäten“ waren geisteswissenschaftliche Vorträge zu Kunst, Musik und Tanz. Apropos: Stefan Höschen unterstützte den Volkstanz der Arbeitsgemeinschaft Ostfriesischer Volkstanz- und Trachtengruppen AGOV.
Am 13. Dezember 2024 wäre das nächste Konzert des Em Huisken Trios gewesen. Dazu gehörten seine Frau Christiane, Gesang, und seine ehemalige Akkordeonschülerin, Veronika Peters aus Hage: „Für mich war er der allerbeste Lehrer, den ich mir wünschen konnte. Immer, wenn ich an meine Grenzen stieß und schon fast aufgeben wollte, hat er mir über diese Hürden mit seiner speziellen Art und einem offenen Lachen hinweggeholfen. Wir sind bemüht, das, was Stefan in der Westgaster Mühle ‚gesät‘ hat, weiterleben zu lassen. Anders zwar, aber schon in seinem Sinne. Danke, Stefan. Für alles! Du fehlst.“
Sabine Richter-Gronewold, Veronika Peters
Foto: Sabine Richter-Gronewold
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