Michalis Kouloumis ist schon qua Herkunft mit einem üppigen kulturellen Erbe aufgewachsen: Er stammt aus Zypern, das im Laufe seiner Geschichte unter anderem von Griechen, Persern, Kreuzrittern, Venezianern, Osmanen und Briten beherrscht wurde. Zunächst lernte er europäische Klassik auf der Geige, studierte später traditionelle griechische Musik in Athen und machte 2013 einen Master in Violinvortrag in Rotterdam mit Schwerpunkt auf ottomanischer Musik. Dort unterrichtet Kouloumis nun selbst ottomanische und griechische Musik. Auf insgesamt fünf Alben hat er seinen musikalischen Interessen inzwischen Rechnung getragen. Displaced Dreams präsentiert nun eigene Kompositionen, die 2017 und 2019 an jeweils zwei Tagen in Athen eingespielt wurden. Die Formate reichen vom intimen Geigensolo über vier Duos und ein Sextett bis hin zum zwanzigköpfigen Ensemble. Dieses ist mehrheitlich mit Saiteninstrumenten wie Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass, Oud und Bağlama besetzt. Der musikalische Vortrag ist unaufgeregt, aber dennoch ergreifend.
Ines Körver






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