Pilcrowe

The Badlands (Eigenverlag)

9. September 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

Inmitten des Chaos der Trump-Administration braucht es starke Stimmen des Widerspruchs und des Aufbruchs. Genau das ist dieses US-Duo aus Flagstaff in Arizona. Mit ihrem zweiten Album setzen sie ein beeindruckendes Ausrufezeichen aus gitarrengetriebenem Rock, Folk und Americana. In ihren neun Songs erzählen Ryan Heinsius und Andrew Lauher von schwierigen Lebensumständen und davon, wie wir Menschen ihnen mutig und hoffnungsvoll begegnen und resilienter werden können. Dazu bedienen sie sich vieler Bilder der atemberaubenden Natur ihrer Heimat im amerikanischen Südwesten und der schweren Sandstürme in den 1930er-Jahren in Oklahoma, die deren Bewohner zur Flucht nach Kalifornien trieben. Pilcrowe erzeugen eine unglaubliche Wucht und Energie. Selten sind Songs so geprägt von einem treibenden Schlagzeug, das Lauher in allen seinen Facetten und Feinheiten fast hypnotisierend herausragend beherrscht. Darüber liegen die mitreißenden E-Gitarrenriffs, kreativen Akustiklicks und das vielseitige Fingerpicking von Heinsius auf von Lauher gebauten Instrumenten. Zudem strahlt Heinsius’ hohe, feine Stimme eine Dringlichkeit aus, die unmittelbar auffordert, aufzustehen und für sich einzutreten. Ein kraftvolles Album, das einen vom ersten Riff an nicht mehr loslässt und das man sich live wunderbar in einem Stadion vorstellen könnte, wo es hoffentlich Tausende erreicht. Das ist genau die Musik, die die Welt derzeit braucht, um den antidemokratischen Entwicklungen lautstark entgegenzutreten.

Erik Prochnow

 

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