Singen, lesen und feiern
Liebe folker-Freundinnen und -Freunde,
nicht wundern, unser Newsletter kommt heute ausnahmsweise einen Tag früher. Wir dachten, wir nehmen den Feiertag und das bei manchen damit verbundene verlängerte Wochenende zum Anlass, euch schon am Donnerstag statt erst am Freitag mit Neuigkeiten aus dem folker-Kosmos zu versorgen …
Es ist ja auch nicht irgendein Feiertag, sondern der Tag der deutschen Einheit, den nach den erfolgten Wahlen in diesem Jahr viele vermutlich mit gemischten Gefühlen begehen werden. Die Gräben zwischen Ost und West scheinen sich weiter zu vergrößern. Dem entgegenwirken will seit einigen Jahren die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“, die Menschen an über 250 teilnehmenden Orten in Deutschland zum offenen gemeinsamen Singen einlädt als Symbol des Zusammenhalts in Zeiten der Krise. Zur Auswahl steht dabei ein Repertoire von zehn bis zwölf bekannten Liedern verschiedener Genres, in diesem Jahr darunter „Kein schöner Land“, „We Shall Overcome“, „Stand By Me“ oder „Tage wie diese“ von den Toten Hosen. Das hebräische „Hevenu Shalom Alechem“ soll auch in arabischer Sprache gesungen werden. Ein eigenes Liederheft konnte im Vorfeld bestellt werden. Ziel ist es aufzuzeigen, dass es eine Alternative zu Krieg, Militär und Gewalt gibt, mit dem Vorbild der Singenden Revolution der baltischen Länder 1989, als zwei Millionen Menschen auf die Straßen gingen und verbotene Volkslieder sangen. Mehr dazu in einem Beitrag des Deutschlandfunks hier sowie auf der Website der Initiative, www.3oktober.org. Ein wunderbares Beispiel für die sogenannte Community Music, die auch in Deutschland eine immer größere Rolle zu spielen beginnt.
Zwei Wochen ist der neue folker, Heft #3.24, nun unter den Menschen, und die bisherige Resonanz auf die Themenwahl und den Umgang damit ist äußert positiv. Natürlich können wir bei allem immer nur selektiv vorgehen und nicht jeden Aspekt berücksichtigen, der sich zu einem Schwerpunkt anbietet, aber es bleibt nach wie vor dabei, dass viele Themen uns in einzelnen Artikeln oder anderen Zusammenhängen weiter begleiten und auf diese Weise auch in späteren Ausgaben immer wieder vorkommen. Als Beispiel vielleicht: Für die „Musik-Protest-Politik“-Ausgabe haben wir uns auf die Themen konzentriert, die uns derzeit im Zusammenhang von Musik und Politik am dringlichsten erschienen – das Superwahljahr 2024, der wachsende Rechtsruck sowie der uns alle betreffende Klimawandel. Klar, der Angriff auf die Ukraine und der sich ausweitende Konflikt im Nahen Osten mit einem Israel, das einen Flächenbrand riskiert, sind ebenfalls akute Sachlagen, aber ihr könnt euch sicher sein, dass wir diese (und andere) politische Themen, die sich auch musikalisch-kulturell auswirken, auf die ein oder andere Weise immer wieder aufgreifen werden. Und scheut euch nicht, uns auf musikalische Themenfelder, die man aus eurer Sicht einmal intensiver und übergreifender betrachten könnte, hinzuweisen – einige davon haben wir schon aus der Umfrage im Jubiläumsjahr 2023 mit in unsere Beratungen für die Planungen für 2025 hineingenommen …
Apropos Planungen für 2025. Redaktion und Verlag sind gerade dabei, die Schwerpunktthemen für das kommende Jahr final festzuzurren. Bis spätestens Ende des Monats werden wir euch sicher verraten können, was wir 2025 vorhaben.
Und apropos wieder aufgreifen. Auf den Artikel zum Jugenfolkorchester (JFO) in der aktuellen folker-Ausgabe haben wir ja bereits mehrfach hingewiesen. Nun hat gerade die Bewerbungsphase für das nächste Jahr begonnen. Noch bis 30. November haben junge Musikschaffende im Alter von 12 bis 27 Jahren wieder die Möglichkeit sich zu bewerben. Die Probenwoche und das anschließende Präsentationskonzert im Rahmen des Rudolstadt-Festivals finden vom 29. Juni bis 6. Juli 2025 statt. Wie genau man sich bewerben kann, was es sonst noch zu beachten gilt sowie Tipps und Hinweise zum Beispiel zum zeitlichen Ablauf finden sich zusammen mit den herunterladbaren Bewerbungsunterlagen unter www.jugendfolkorchester.de/teilnehmen. Wichtiger Aspekt: Auch die, die dieses Jahr schon mit dabei waren, müssen sich erneut bewerben, um auch anderen Interessierten und Talentierten die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Wir freuen uns jetzt schon auf die zweite Ausgabe des JFO!
Und wünschen euch damit wieder eine anregende Lektüre mit interessanten Entdeckungen sowie heute einen würdig begangenen Tag der deutschen Einheit
euer Team vom folker
(Grafik: Zoya Miller)
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