Mit dem Plattensammeln hatte er schon als Teenager begonnen, als er durch die Vororte der Städte seiner Heimatregion zog, an Haustüren klopfte und fragte: „Habt ihr Platten zu verkaufen?“ Seit den frühen Fünfzigerjahren hat Joe Bussard eine der größten Schellackplattensammlungen amerikanischer Roots Music zusammengetragen – um die 20.000 Scheiben mit Blues, Hillbilly, Gospel, Cajun und frühem Jazz.
Mitte der Fünfziger gründete er sein eigenes Fonotone-Label, auf dem er Neueinspielungen traditioneller Musik (etwa mit John Fahey), selbstverständlich als Schellacks, in Auflagen von ein paar Dutzend veröffentlichte.
Bei seiner wöchentlichen Radioshow ließ er Schätze seiner Sammlung hören. Die besten Schellacks versammelte er auf einem Album namens Down In The Basement, was der Situation recht nahe kam. Denn im Keller seines Hauses befand sich sein Reich, eine Welt aus Schellack, fein säuberlich in Regalen geordnet. Hier war Joe Bussard in seinem Element.
Die Sammelleidenschaft, die Begeisterung für Old-Time Music hat ihn nie verlassen. Jetzt ist Bussard im Alter von 86 Jahren in Frederick, Maryland, gestorben.
Christoph Wagner
Foto: Mminsker, Wikipedia, CC BY-SA 3.0
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