Peter Yarrow

* 31.5.1938 New York City, USA
† 7.1.2025, New York City, USA

16. Januar 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

Peter Yarrow wurde 1961 von dem Musikmanager und Mitinitiator des Newport Folk Festivals Albert Grossman für die Folkband Peter, Paul and Mary gecastet. Seine Bandmates waren die Sängerin Mary Travers und der Sänger und Gitarrist Noel „Paul“ Stookey. Das Trio avancierte Anfang der Sechziger zu einem Inbegriff des mehrstimmigem Folkgesangs. Mit seinem Repertoire aus eigenen Stücken und Coversongs – darunter auch Protestlieder wie Pete Seegers „If I Had A Hammer“ – waren sie ein Teil der Bewegung für Frieden und Menschenrechte in den USA; zusammen mit Kolleginnen und Kollegen wie Joan Baez oder Bob Dylan, von dessen „Blowin’ In The Wind“ sie eine eigene Version schufen.

Der Sänger, Gitarrist und Songwriter Yarrow schrieb zusammen mit seinem Kommilitonen Leonard Lipton das Folk- und Kinderlied „Puff, The Magic Dragon“ – basierend auf einem Gedicht von Ogden Nash. Es wurde zum berühmtesten Song der Gruppe. Marlene Dietrich interpretierte es 1964 als „Paff, der Zauberdrachen“.

Yarrows Eltern waren als jüdische Einwanderer aus der Ukraine nach New York gekommen, wo er auch geboren wurde und aufwuchs. Zunächst lernte er das Geigenspiel. Als (Psychologie-)Student der Cornell University begann er sich für Folkmusik zu interessieren und wechselte zur Gitarre. Später gab er an der Uni selbst Folkunterricht. Mit ihrer Band trat Yarrow bis zum Tod von Mary Travers 2009 auf. Parallel dazu baute er eine Solokarriere auf und brachte unter eigenem Namen bis 1975 vier Alben heraus.

Wegen eines Falles von sexueller Belästigung einer Vierzehnjährigen in den Siebzigern kam er 1981 für drei Monate ins Gefängnis. Er gab die Tat zu und wurde von Jimmy Carter begnadigt. Zeitlebens setzte Yarrow sich für Menschenrechte ein, zum Beispiel mit dem Song „Don’t Laugh At Me“ über Obdachlosigkeit oder Gründung der Organisation Operation Respect im Jahr 2000, die für Bildung und Förderung von Kindern in Ländern wie Vietnam, Südafrika oder Argentinien eintritt.

Yarrow animierte gern andere zum Mitsingen. Lieder betrachtete er als Gut zum Teilen und war immer „voller Überzeugung, dass gemeinsames Singen die Welt verändern kann“. Mit seiner Frau Mary Beth McCarthy bekam er zwei Kinder, Sohn Christopher und Tochter Bethany, welche ebenfalls Musikerin wurde.

Peter Yarrow starb am 7. Januar 2025 an den Folgen von Blasenkrebs in einem New Yorker Hospiz.

Imke Staats

Foto: Peter Yarrow beim Vietnam War Summit der Lyndon B. Johnson Library 2016 (© Marsha Miller, Wikimedia)

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