Sergio Santos Mendes

* 11.2.1941 Niterói, Brasilien
† 5.9.2024 Los Angeles, USA

24. September 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Zu den erfolgreichsten brasilianischen Songs überhaupt gehört gewiss das von Sérgio Mendes bekannt gemachte Stück „Mas, Que Nada“. Damit hat der brasilianische Pianist, Komponist und Arrangeur sich unsterblich gemacht. Es war für viele der Einstieg in die brasilianische Musik. Mendes gelang es, damit 1966 in die internationalen Charts vorzudringen und in den nächsten Jahren Coverversionen bekannter Pophits mit seinem sambagefärbten Sound zu etablieren. Brasilianische Musik wurde dadurch Teil des Mainstreampop.

Mendes war 1964 vor der Militärdiktatur in Brasilien nach Los Angeles geflüchtet und hatte etliche Jahre zuvor schon als Jazzpianist großen Erfolg. Mit seinem Ensemble Sérgio Mendes & Brasil ’66 setzte er ab 1966 durch Sängerinnen wie Lani Hall und Gracinha Leporace neue Standards für den Satzgesang. Im Laufe seiner über sechzigjährigen Karriere veröffentlichte er mehr als 35 Alben. Ähnlich wie Carlos Santana wusste er sich dabei immer wieder mit Gaststars wie Stevie Wonder und Nachwuchsmusikschaffenden im jeweiligen musikalischen Zeitgeist zu erneuern. Dadurch wurde er stets für neue Generationen interessant. Seine Produktionen waren zwar kommerziell und an vielen Geschmacksrichtungen orientiert, wiesen aber immer den höchsten Standard auf. Dabei vergaß er nie, brasilianische Kollegen wie Carlinhos Brown einzuladen, und nutzte deren Kompositionen oder Genres.

2006 gelang es Mendes mit einer Rapversion von „Mas, Que Nada“ mit Hilfe der Black Eyed Peas den Song erneut zum Superhit zu machen. Und schließlich sagte sich Mendes „Mas, Que Nada“ („Ach, was soll’s?“) und nahm 2011 eine dritte erfolgreiche Version für den Animationsfilm Rio auf. Kein Wunder, dass er da längst als der international erfolgreichste brasilianische Musikschaffende aller Zeiten galt.

Mit seiner Verbindung von Samba und Bossa Nova mit Easy Listening, Pop, Jazz und Funk hat er jahrzehntelang Maßstäbe gesetzt. Im September starb er mit 83 Jahren an den Folgen einer Coronainfektion.

Hans-Jürgen Lenhart

Foto: Sérgio Mendes 1971 (Nationaal Archief van Nederland, Wikimedia  CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert