Jahrespreise der deutschen Schallplattenkritik 2024

Drei folker-relevante Acts unter den Auserwählten

14. Oktober 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Die Gewinnerinnen und Gewinner der Jahrespreise der deutschen Schallplattenkritik 2024 stehen fest. Ganze 106 Titel hatte die Gesamtjury auf die Longlist gewählt, zehn davon bestimmte der Jahresausschuss nun zu den Preisträgerinnen und Preisträgern. Gleich drei der Acts lassen sich dem Kosmos des folker zuordnen.

Die kurdisch-iranische Sängerin Hani Mojtahedy und der Berliner Elektronikproduzent Andi Toma gewinnen den Jahrespreis für ihr Album HJirok (Altin Village & Mine/Bandcamp). Das Werk verbindet diverse musikalische Einflüsse wie kurdisch-iranische Folkelemente, polyglotten Gesang und elektronische Klänge und kann als ein Plädoyer für eine friedliche Koexistenz unterschiedlicher Kulturen und Religionen gesehen werden. Der Schlusstrack „Teheran“ ist eine Hommage an die iranische Frauenbewegung „Jon, Jiyan, Azadî“ („Frau, Leben, Freiheit“). „HJirok vertont den Zeitgeist so erschütternd wie bezaubernd und öffnet ein klangliches Portal in eine utopische, alternative Realität“, schreibt die Jahrespreisjury in ihrer Begründung.

Eine weitere Jahresauszeichnung geht an das Ghost Train Orchestra und das Kronos Quartet für Songs and Symphoniques – The Music Of Moondog (Cantaloupe Music). Das Album umfasst siebzehn neue Arrangements von Songs des einst in New York aktiven Komponisten und Musikers Louis Hardin alias Moondog, der als „Der Pate des Minimalismus“ bezeichnet wurde. Gesungen werden die Stücke „von berühmten Gästen wie Karen Mantler, Sam Amidon, Aoife O’Donovan oder Jarvis Cocker, und wir staunen angesichts der zeitlosen Schönheit, der Abgründe und des Humors darin“, lobt die Jury.

Last but not least gewinnt die US-amerikanische Sängerin Chan Marshall alias Cat Power den Jahrespreis für ihre Veröffentlichung Cat Power Sings Dylan: The 1966 Royal Albert Hall Concert (Domino Records/Believe Digital). Der Albumtitel ist Programm: Die Sängerin interpretiert das legendäre Konzert von Bob Dylan, in der die traditionelle Folk- in Rockmusik überging, auf ihre Weise neu. „Sie verneigt sich vor der Bedeutsamkeit des Originals, bringt den Revolutionär Dylan einem Publikum von heute nahe und führt dessen Ideen weiter in die Gegenwart“, so die Jury.

Der folker gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern.

Weitere Informationen zum Preis der deutschen Schallplattenkritik sowie die vollständigen Jurybegründungen zu den Jahrespreisen 2024 gibt es unter www.schallplattenkritik.de/jahrespreise/2024.

 

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