Gerade ist die dritte CD – und nunmehr zweite in plastikfreier Umhüllung – der Gruppe Gambrinus erschienen unter dem Titel … und sprachen von Liebe viel. Das Quartett mit folker-Redaktionsurgestein Ulrich Joosten präsentiert die übliche Bandmischung aus Deutsch (weniger) und Anglophil (mehr), und das alles mit einem überwiegend melancholischen Unterton.
Die Gruppe hat keine Komponisten oder Songschreibende, aber alle vier überzeugen an ihren Instrumenten, mit versierten Arrangements und einfühlsamem (Begleit-)Gesang. Wie der alte Joni-Mitchell-Hit „Both Sides Now“ durch musikalische Einfälle und Christine Hellwegs feine Stimme zu einem ganz neuen Lied wird, das ist schon bewundernswert. Erwähnt werden sollte auch Nils Schröders Virtuosität auf allen möglichen Flöten.
Küchenstudio oder nicht, der Klang lässt keine Wünsche offen. Und es war eine charmante Idee, das ehemalige Mitglied Mathias Götze-Wittschier, der aus gesundheitlichen Gründen aus der Gruppe ausscheiden musste und durch Robert Maiwald adäquat ersetzt wurde, als „musicus emeritus“ bei fast allen Stücken an Bord zu halten. Wunder der Technik!
Foto: Doris Joosten
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