Wer ist Fäustel? Doch, die Fragestellung ist korrekt, denn der einst jugendbewegte Fäustel heißt eigentlich Volker Rohde und ist unter anderem die zentrale Person der Gruppe Hand in Hand, die sich im Organisationsrahmen der NaturFreunde Bonn einmal im Monat und auf so mancher Demo trifft, um zwanglos Folklore und demokratische Lieder aus Vergangenheit und Gegenwart zu singen.
Und was Letzteres betrifft, kommt Fäustel besonders ins Spiel. Nach über fünfzig Jahren Liederschreiberei und besonders nach seinem letzten Job als Antiquar hat er endlich die Zeit gefunden (mit tatkräftiger Unterstützung seiner Frau Susanne), alle seine rund 150 Lieder zusammenzustellen – und welch beeindruckende Sammlung ist dabei herausgekommen!
Fäustel ist ein Liedermacher im besten Sinne. Er macht Lieder, indem er meist vorhandene Melodien benutzt, um sich den (tages-)politischen Frust von der Seele zu schreiben, wobei auch ein paar privatere Werke dabei sind. Er nennt sich treffend einen Alltagspoeten, also keinen Schöpfer von Feinsinnigem, aber definitiv und gerne Handfestem. Speziell dezent ältere Semester werden beim Durchblättern der Sammlung (bestehend aus zwei PDF-Dateien) die politischen Themen und Kämpfe seit den Siebzigern des letzten Jahrhunderts wiedererkennen, und Fäustel erklärt auch gerne, warum und wieso ein bestimmtes Lied entstanden ist.
Alles aus reinem Dokumentationsbedürfnis und ohne Ruhmesgedanken im Hinterkopf, denn CDs oder ähnliche Tonträger gibt es von ihm nicht. Was besonders erfreulich ist: Einige von den Liedern sind auch heute noch singbar, weil (leider) immer noch oder wieder aktuell oder auch „nur“ im historischen Zusammenhang.
Es wäre jammerschade, wenn Fäustels feine Sammlung dereinst mit ihm verschwinden würde, denn auch er hat sich schon in seine neunte Dekade begeben. Deshalb wird Fäustel mit Freuden allen Interessierten herzlich gerne die erwähnten zwei PDF-Dateien zuschicken. Einfach eine Mail schreiben an faeustel@posteo.de und höflich nachfragen.
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