„Es ist die Stimme!“ So begann die Rezension zu Kim Carnies erstem Soloalbum And So We Gather in folker #4.22 und sprach im Folgenden von „einer besonderen Mischung aus samtenen und leicht rauchigen Tönen, gepaart mit ein wenig Jungmädchenhaftigkeit“. Nicht nur diese Zeitschrift ist fasziniert von Carnies Stimme. Die Beschreibungen reichen von „weich, aber dennoch gewaltig“ bis hin zu poetischem Lob wie: „Ihr komplexer Gesang ist von faszinierender Verletzlichkeit.“ Aber wer ist die Frau mit dieser außergewöhnlichen Stimme?
Text: Mike Kamp; Fotos: Elly Lucas
Kim Carnie wuchs in Oban auf, einer Kleinstadt an der schottischen Westküste, die von einem nicht fertiggestellten Nachbau des römischen Kolosseums überragt wird. Traditionelle Musik war und ist im Ort und im Umland stark vertreten. Daher war es fast unausweichlich, dass Carnie mit den Traditionen der Westküste in Berührung kam. Überdies gab es bereits in der Grundschule Gälischunterricht. „Die Lehrerin, die ich fast die ganze Grundschulzeit hatte, stammte von der Insel Barra. Ihre Mutter kam oft von Barra nach Oban und brachte uns Lieder und Geschichten bei und schrieb Theaterstücke, die wir aufführen konnten. Sie machten die Grundschule und das Lernen von Kultur und Sprache zu einer schönen Sache“, erzählt sie. Carnie besuchte auch die Sgoil Chiùil Na Gàidhealtachd, ein Exzellenzzentrum für traditionelle Musik in Plockton.
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