Das Trio aus dem Veneto führt auf eine musikalische Reise über den Atlantik. Zu Beginn des Projekts stieß Corrado Corradi auf Briefe des Schauspielers Marco Piazza, die dieser auf seiner zwanzigmonatigen Tournee rund um die Welt seiner Mutter, der Urgroßmutter Corradis, schrieb. Die Reise beginnt 1874 im Hafen von Genua, wo Piazza und seine Truppe auf das Schiff warten, das sie nach Brasilien bringt. Die weiteren Passagiere sind Familien aus dem Veneto, die der Armut entfliehen wollen. Für Piazza ist die lange Fahrt über den Atlantischen Ozean eine großartige Erfahrung. Dessen Gedanken spiegelt Corradi in Liedern und Instrumentals mit erwartungsvollen, lebendigen Melodien. Ganz anders tönt es bei den Auswandernden in ihren Kojen der dritten Klasse. Sie fürchten sich vor der Überfahrt im Wissen, dass viele zuvor ihr Ziel in Südbrasilien nie erreichten oder in ihrer neuen Heimat scheiterten. Corrado Corradi (Gesang, Konzertina, diatonisches Akkordeon), Rachele Colombo (Gesang, Saiteninstrumente, Percussion) und Roberto Tombesi (Gesang, diatonisches Akkordeon, Saiteninstrumente) sorgen für eine überaus vielfältige und intensive Schifffahrt, auf der auch eine „Festa“ nicht fehlen darf.
Martin Steiner
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