Nach einem Album mit Lieblingsliedern (Fahrender Sänger, siehe folker #2.23) präsentiert der moderne Troubadour David Lübke auf seinem dritten Album ausschließlich eigene Lieder. Es sind direkt zu Herzen gehende und nachvollziehbare, ehrliche Texte gepaart mit eingängigen Melodien. Gute-Laune-Songs, die nie trivial sind, immer poetisch, gelegentlich mit einem Schuss Melancholie daherkommen. Songdienliche Arrangements, die den Zuhörenden vom ersten Moment an ein Lächeln ins Gesicht zaubern, instrumentiert mit Gitarren, Cello, Violine, Saxofon, Schlagzeug und mehr, bis zur schlichten Gesangbegleitung auf der akustischen Gitarre. Beim Eröffnungssong etwa, „Wo der Mond die Erde küsst“, zeigt sich der Liedermacher musikalisch so nahbar, nackt und verletzlich, wie er auf dem Cover abgelichtet ist. Reduziert auf geradliniges Fingerpicking auf der Gitarre, dem man ein wenig Wader oder Mey anzuhören meint, singt er mit seiner unverwechselbaren, hellen Stimme von der Vergänglichkeit, vom Erleben des Moments. Und spricht gleich mit dem Folgestück „Unterwegs nach Wien“ einen Toast aus – „für die Liebe, für die Freiheit, für das Leben, so soll’s sein!“. Ein umwerfend schönes Album.
Ulrich Joosten






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