So einsilbig die Albumtitel von Finn Ritter, so eloquent formuliert sind seine scharfen Beobachtungen. Seit elf Jahren bereichert der ehemalige Student der Germanistik und Philosophie das deutsche Chanson durch Auslotungen der Vergangenheit. In „Da“ verhandelt er die Lebenswelten der Gegenwart, zum Beispiel die eines „netten Nazis“. Unangestrengt, klar und (meist) unaufgeregt singt er zu einfachen, schönen Melodien, arrangiert mit zarten Beiträgen von Piano, Geige oder Akkordeon; energischere Statements wie bei „Das moderne Kind“ werden begleitet durch eine treibende E-Gitarre. Mit Fingerspitzengefühl findet er den passenden Stil für jedes seiner Themen. Bei der Vielfalt ist es keine Schande, dass der Sound hier und da an Element of Crime, die Beatles und anderes erinnert, was ihn inspiriert hat. Kluge Lieder, toll zum Zuhören und Mitwippen.
Imke Staats
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