Kann die Schönheit der Musik die Welt retten? Keiner geringeren Frage widmen sich die drei virtuosen Musiker Bijan Chemirani, Redi Hasa und Rami Khalifé mit ihrem ambitionierten Debüt. Und der iranische Meister der persischen Trommel Zarb, der albanische Cellist und der libanesische Pianist geben eine beeindruckende Antwort. Ihr Instrumentalalbum ist eine Demonstration von Harmonie und der Verbundenheit verschiedener Kulturen, unterschiedlicher Musikstile wie der Klassik oder auch Elektronik sowie unterschiedlicher Instrumente. Ihre improvisierten Kompositionen erzeugen kraftvolle Klangbilder, die durch die Vielfalt des Orients inspiriert wurden. Die neun Stücke bestechen durch eine meditative Tiefe und Intensität, die einen vom ersten Ton fesselt. „Für mich ist Musik ein Atemzug, Luft, eine Begegnung“, sagt Cellist Hasa, der seit 2012 festes Mitglied in der Band von Ludovico Einaudi ist. Genau das ist dieses Album, eine Begegnung mit der Musik, den Künstlern, aber auch mit sich selbst. Die drei Musiker verströmen durch Rhythmus oder auch minimalistische Klänge eine Atmosphäre, die zum Reflektieren einlädt und neue Blicke auf die Welt eröffnet. L’Antidote ist ein wirkliches Gegenmittel gegen die aktuelle Unruhe und die Desillusionen der Realität. Die hervorragend gespielten Stücke mögen vielleicht nicht die Welt retten, aber sie haben auf alle Fälle heilende Wirkung und verbreiten Hoffnung, dass noch nicht alles verloren ist.
Erik Prochnow






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