Akustischer Progrock mit keltischem Flair? Das funktioniert, wenn man die Stücke so intensiv und gekonnt umsetzt wie Melanie Mau (Gesang) und Martin Schnella (Gitarre). Es ist bereits ihr viertes Album mit Coverversionen, wieder mit hochkarätigen Gästen. „Akustisch“ muss nicht „verträumt“ heißen, dafür sorgen neben den rasanten Gitarrensoli die Percussion von Simon Schröder und der Bass von Lars Lehmann. Großartig der dreistimmige Gesang mit Matthias Ruck. Die Herkunft der Originale reicht von Peter Gabriel und Uriah Heep bis Iron Maiden und Nightwish. Kreative Arrangements und die starken Stimmen sorgen dafür, dass die Inhalte frisch rüberkommen. Beim wunderschönen „A Love That Never Dies“ (Neal Morse Band) setzt Jens Kommnick die Uilleann Pipes und weitere Instrumente ein, an der Bodhrán ist Rolf Wagels zu hören. Am Schluss der fünfzehn Titel steht das irische „Siúil A Rúin“, das kraftvoll in die Gegenwart geholt wird. Die Musik dieser stimmigen Eigenproduktion zeigt so viele Farben wie der titelgebende Rainbow Tree. Folkies würde ich die Special Edition mit elf digitalen, sparsamer besetzten Alternativversionen ans Herz legen.
Almut Kückelhaus
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