Molly Tuttle

So Long Little Miss Sunshine (Nonesuch Records)

11. Dezember 2025

Lesezeit: < 1 Minute(n)

Wohin geht die musikalische Reise der Songschreiberin, Sängerin und virtuosen Gitarristin Molly Tuttle? Diesem, ihrem fünften Album nach strebt sie in Richtung Popstar. Waren die beiden vorigen Alben dem Bluegrass zuzuordnen, zeigt diese Produktion von Jay Joyce in eine andere Richtung. Unverändert zeigt sie ihr Können an der akustischen Gitarre, die auch im Kontext einer Popband klar vorn steht. Zudem färben Sprengsel von Fiddle und Banjo manchen Song. Es ist also nicht so, dass sich Molly Tuttle vollständig von ihren Wurzeln entfernt. Und wer die an den Vorgängeralben gewachsenen Erwartungen beiseitelässt, hört eine Reihe markanter Stücke in ungewohnter Klangumgebung. Etwa den atmosphärischen Opener „Everything Burns“, den Ohrwurm „The Highway Knows“ und die Ballade „Golden State Of Mind“. Offenbar wollte sie immer ein solches Album machen. So wie sie blitzartig durch das Wechseln einer Perücke ihr Äußeres verändern kann, ist sie in der Lage, überzeugend eine andere musikalische Welt zu betreten – die Qualität bleibt hoch. Wenn es so sein soll, können wir auf das Bluegrassfräulein Sonnenschein verzichten: wenn dabei Pop-Perlen wie „That’s Gonna Leave A Mark“ herauskommen.

Volker Dick

Molly Tuttle
So Long Little Miss Sunshine (Nonesuch Records)

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