So etwas wie ein „perfektes Album“ gibt es selten. Das neue Weihnachtsalbum der deutschen Sängerin und Harfenvirtuosin Nadia Birkenstock (ihr zweites nach Winter Tales) kommt dem sehr nah. Von der geschmackvollen Stückeauswahl über den effizienten Einsatz von musikalischen Gästen und virtuos eingespielten Instrumenten bis zu der emotional berührenden Gesangsstimme – auf A Light So Bright (14 Titel, 55 Minuten) passt einfach alles. Das Album enthält eher unbekannte winterliche Lieder und Instrumentalstücke aus Irland („Wexford Carol“), Wales („Gower Wassail“), Frankreich („O Nuit Brillante) und Deutschland („Die Nacht ist vorgedrungen“), sowie eigene Kompositionen („First Snow“, „The Wren In The Wreath“), eingespielt auf 37-saitiger keltischer Harfe solo oder im Duo in ausgefeilten Arrangements. Dass dabei so prachtvolle Klangverbindungen etwa mit dem Violoncello der französischen Musikerin Roxane Genot oder der DADGAD-Gitarre des Celtic-Fingerstyle-Virtuosen Jens Kommnick entstehen, ist nicht zuletzt auch der superben Produktion im Tonstudio des Harfenexperten und Musikers Ralf Kleemann zu danken. Der hat nicht nur Flöte, Low Whistle und Percussion beigesteuert, sondern auch den Harfenklang audiophil eingefangen und feinste Nuancen – von den voluminösen Basssaiten über warme Mitten bis hin zum perlend nadelfeinen Diskant – plastisch herausgearbeitet und wunderbar luftig im Stereospektrum verteilt. Nadia Birkenstock gelingt das Kunststück, ein stimmungsvoll-festliches Weihnachtsalbum abzuliefern, das man nicht nur in der Adventszeit hören kann, sondern das gesamte Jahr über. Ein Hochgenuss.
Ulrich Joosten
Foto: Thomas Zydatiß
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