Lucas Warford aus Portland, Oregon, ist ziemlich smart. Denn sein Projekt Three For Silver bedient seit 2013 so einige Zielgruppen. Er macht keinen Hehl daraus, dass er mit seiner heiseren Reibeisenstimme im Revier von Tom Waits wildert. Die kombiniert er aber recht originell mit flirrender Weltmusik, Straßenmusikattitüde, ironischen Texten und einer sehr markanten, raubeinigen Ästhetik. In Europa hat er sich im Trio mit Teufelsgeigerin Bex Beloved und dem wilden Drummer Mark Powers damit eine treue Live-Gefolkschaft [sic!] erspielt. Im Publikum treffen sich Seebären, Klabautermänner, Friedhofsgeister und allerlei gute Dämonen zum Klassentreffen und grölen mit. Schön schräge Konzeptkunst, auch auf dem neuen Album als abwechslungsreich produzierter Doom Folk gut eingefangen. Besonders gelungen im einzigen Cover, „Modern Man“, im Original von The Strangled Darlings, das hier effektvoll über einen harten Drumbeat gerappt wird. Und auch wenn es in den Titeln um „Lachende Knochen“ und die „Windmühle voller Leichen“ geht, der Spaß steht immer im Vordergrund.
Martin Wimmer
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