Seit 2005 bringen Vedan Kolod ihrem Publikum die Volksweisen Sibiriens näher. Die Gruppe hat mehrfach Konzeptalben vorgelegt, etwa The Tale Of Igor’s Campaign (2014) und Wild Game (2020). Bei letzterem Tonträger ging es um Tiere im Allgemeinen. Auf Birds widmet sich das Trio nun ausschließlich Vögeln, die von jeher eine große Rolle im Liedgut der Region spielen. Manche wie Enten und Schwäne stehen dabei für Frauen, andere wie der Erpel und der Falke repräsentieren Männer. Diverse Vögel symbolisieren auch Gefühle, etwa der Kuckuck Trauer und Einsamkeit. Das Trio setzt seine Stücke mit allerhand Saiten-, Blas- und Percussioninstrumenten in Szene, etwa mit Bouzouki, Mandoline, Maultrommel, Okarina, Tamburin und Kalimba. Bei dieser Produktion hat sich Daryana Antipova laut Coverinfos aufs Management zurückgezogen. Nachgerückt ist Alisa Naryshina. So zeigt sich nun auch im identischen Nachnamen, dass alle Bandmitglieder einem Familienverbund entstammen. Die meist getragene, aber stets intensive Musik hat wieder einen ansprechenden Pagan-Music-Appeal. Schön ist auch das Cover, dessen Stil sehr an den in Deutschland leider kaum bekannten russischen Maler Ivan Bilibin erinnert.
Ines Körver
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