Ein Faible für (teils hörbar elektrifizierte) Violinen sollte man schon haben, wenn man sich dieses Album anschafft. Schließlich ist der Geiger Guillaume Dettmar auf einem großen Teil der CD prominent zu hören. Belohnt wird man aber mit einer aufregenden, bisweilen kraftstrotzenden und im vorderen Teil der Scheibe rein instrumental gehaltenen Fusion aus allerlei mediterraner Weltmusik. Diese kombiniert das Quartett mit swingendem, oft virtuos improvisiertem Jazz. Einzelne Passagen erinnern sogar regelrecht an Hardrock, sie bewegen sich aber immer wieder recht schnell in sehr melodische Gefilde zurück. Man kann die Themen der acht Stücke bequem mitsingen, dennoch entfalten die Kompositionen allesamt die epische Weite guter Filmmusik. Unterstützt wird Dettmar von drei Jazzprofis, die genug Raum erhalten, ihr Können unter Beweis zu stellen: Alexandre Jouravsky am Piano, François Laizeau am Schlagzeug und Bernard Cochin am Kontrabass. Das Wichtigste aber: Die Spielfreude des Quartetts ist mitreißend und man bleibt ständig neugierig auf den nächsten Takt.
Ines Körver
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