Pekko Käppi ist ein Meister der Jouhikko, der zwei- oder dreisaitigen, mit einem Bogen gestrichenen Leier aus Finnland. Er hat zur Wiederbelebung dieses faszinierend einfachen Instruments beigetragen. Dabei hat er das uralte Musikgerät elektrifiziert und katapultiert es zusammen mit seiner Band ins Hier und Jetzt zwischen Folk, Rock und Blues. Sein fünftes Album ist voll mit Liedern, in denen heidnische Archaik auf laut rockende Lebenslust trifft. Dafür haben Pekko Käppi und seine Bandkollegen neue Songs geschrieben, der Trancerock gewinnt durch Gastsängerinnen, Gitarre, Bass und Schlagzeug mächtig an Fahrt. Die Stücke klingen, als würden Grateful Dead finnischen Folk spielen. Das Album wurde an nur einem Tag im legendären, vollständig analogen Studio The Sound of JJ in Tampere aufgenommen. Mit „Melanz Kiltir“ enthält es den ersten finnischen rockigen Folksong, der in mauritischem Kreol gesungen wird. Zwei Songs basieren auf dem Repertoire der finnischen Folklegende Taavi Uutela (1883-1969). Dieses Album ist wuchtiger Folkrock zum Mitsingen und Tanzen – und alles natürlich typisch finnisch schräg. Ein Album wie eine Bewerbung für das Wacken-Festival.
Udo Hinz
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