Im Mittelpunkt dieses Romans des Musikers Günther Leifeld-Strikkeling steht keine Person, sondern ein kleiner Amp. Richtig gehört! Der Amp ist bereits über achtzig Jahre alt, hat entsprechende Gebrauchsspuren. Er erzählt die eigentliche Geschichte, führt uns durch achtzig Jahre Musikgeschichte von seiner Herstellung bis zur Gegenwart. Er berichtet von seinen Besitzern und ihren Musiklaufbahnen, von der Elektrifizierung der Musik, die er miterlebt hat, auch wenn er nur ein ganz kleiner Amp ist und nicht im großen Musikbusiness zu Hause war. Somit zieht sich die Geschichte von einem Ort zum nächsten, ausgehend vom Jahr 1939, als er in Chicago, Illinois sozusagen das Licht der Welt erblickte. Es geht um die Straßenmusik der Dreißiger-, Vierzigerjahre und deren Bemühen, mehr als einfach nur Songs zu spielen, und reicht bis in die Gegenwart, die Zeit von Pollmeier und seiner Band. Und natürlich geht es auch um die Suche nach dem besten Klang (man erfährt viel über Musikequipment und Instrumentenbau) und um die Erkenntnis, dass beziehungsweise wie ein Amp die Musik verändern kann. In diesem Roman geht es auch um Liebe – um die Liebe zur Musik und zu eben diesem Amp.
Doris Joosten
Günther Leifeld-Strikkeling: Pollmeiers Amp : Roman. – o. O. : Book on demand, 2020. – 320 S.
ISBN 978-3-7504-1943-8 – 9,99 EUR
Bezug: bod.de
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