Es ist nicht der erste Film über diese faszinierende Person. Doch Uta Pilling ist alles andere als ein glamouröser Star. Statt auf Showtreppen stand sie oft an Straßen, sang und spielte für ein paar Euro im Hut. Sie wurde ein Leipziger Original. Doch Geld war nicht die Währung für den Erfolg im unkonventionellen Leben dieser eigenwilligen, klugen und warmherzigen Musikerin, Malerin und Lyrikerin, wie diese letzte Dokumentation durch Bilder, sehr nahe Begegnungen und Archivmaterial vermittelt. Dass die fünffache Mutter trotz vieler Härten in ihrem Leben, der materiellen Armut und der sukzessiven Erblindung glücklich und auf immaterielle Art reich war, ist hier ohne Pathos zu sehen. Der Film zeigt, statt zu erklären, meist in Schwarz-Weiß. Auch, wie Uta mit viel Würde und großem Herzen damit umgeht, dass sich ihr langjähriger Partner und Kollege, Jens-Paul Wollenberg, in einen jungen Mann verliebt. Wir sehen sie unter anderem beim Eintauchen in den kalten See, in ihrer Küche und an ihrem letzten Geburtstag. Zu Wort kommen ihr Partner, einige ihrer Kinder, eine Schwester und die mit großer Offenheit sprechende und singende Uta, die das Erscheinen des Films nicht mehr miterleben konnte.
Imke Staats
MARIO SCHNEIDER
Uta (GMfilms/good!movies)
Deutschland, 2019; 90:00
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