Bei einem neuen Kommnick-Album nicht ins Schwärmen zu geraten, erfordert beträchtliche Selbstdisziplin. Und wenn dann auch noch Günther Pauler von Stockfisch an den Reglern saß, will die Freude kein Ende nehmen. Das vierte Soloalbum präsentiert den Multiinstrumentalisten aus Wremen auf dem Höhepunkt seiner musikalischen Reife. Jemand, der als Sideman so gefragt ist, hat allen Grund sich in regelmäßigen Abständen Zeit für ein persönliches Statement zu nehmen. Fünfzehn zauberhafte Perlen hat er aus dem magischen Ärmel geschüttelt. Der Ton der Produktion ist persönlich und warmherzig, Tonträger wie Booklet. Brillante Tunes für Steelstring-Gitarre, selbst die überwiegenden Eigenkompositionen klingen wie Klassiker der Celtic Music. Stimmungen und Instrumente wechseln sanft von Stück zu Stück – Kommnick ist offensichtlich an allen stringed instruments wie Bouzouki, Mandoline, Cello, Bass oder gar Cembalo gleichermaßen zu Hause wie an den Gitarren, Standard und Bariton. Die berührende Reinhard-Mey-Ballade „Lass nun ruhig los das Ruder“ erreicht selbst als reines Instrumental große emotionale Tiefe. Dieser besagte Reinhard Mey hat dann auch gleich die schönen Liner Notes geschrieben.
Rolf Beydemüller
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