Bislang stand er eigentlich nur in der zweiten Reihe, wenn auch mit viel Gewicht. Jörn Heilbut, der Musiker hinter Tubilah, ist seit Jahren gefragter Komponist, Produzent und Studiomusiker für Stars wie Helene Fischer, Ina Müller, Santiago oder die Kelly Family und vor allem seine eigene Band The Jeremy Days. Nun tritt der professionelle Gitarrist erstmals mit einem eigenen Soloalbum ins Rampenlicht. Das Ergebnis verzaubert. In Zeiten voller Krisen und Unsicherheit bietet es eine Alltagsoase, eine beruhigende Entschleunigung, die zum Träumen einlädt. Heilbuts zehn Kompositionen sind filigrane instrumentale Meditationen voller Emotionen und Leidenschaft. Eingespielt nur mit der akustischen Gitarre, erzählen die Stücke Geschichten von Stillstand, dem Verlust und der Kraft des Rückzugs. „Ohne die Pandemie und die Begleitumstände wäre mein Album möglicherweise nie entstanden“, sagt der Musiker und fährt fort: „Für mich hat diese Situation trotz allem eine unfassbare Bereicherung bedeutet.“ Genau diese Kraft entfaltet das Album vom ersten Ton an. Nachdenklich und verspielt zugleich, kreieren die Lieder eine Stimmung, in der am Horizont die Sonne aufgeht.
Erik Prochnow
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