Rund vier Jahre ist es her, dass die Hamburger Singer/Songwriterin und das ehrenamtliche Jugendorchester aus Thüringen ein gefeiertes Tourprojekt absolvierten. Nun legt die ungewöhnliche Verbindung mit einem beeindruckenden Album nach. Für Coen stellen die zehn auf Deutsch und Englisch vorgetragenen Songs in neuem Gewand eine Bilanz ihrer zwölfjährigen Karriere und Aufbruch zugleich dar. Nachdem sie sich 2014 für einige Jahre aus dem Musikbusiness zurückgezogen hatte, weil sie keinen Sinn mehr im Songschreiben fand und für Greenpeace aktiv wurde, meldete sie sich vor zwei Jahren mit dem Album Nah zurück. Die Zusammenarbeit mit dem 1999 gegründeten achtzigköpfigen Orchester aus dem Ort Stüba gibt ihrer Karriere nun noch einmal einen ganz neuen Impuls. Coen trägt ihre direkten und offenen Texte sehr behutsam und gefühlvoll vor. Das Orchester verleiht ihren Liedern eine noch tiefergehende Intensität. Es ist als ob Coens Kompositionen immer schon für solch ein Arrangement gedacht waren. Das Zusammenspiel wirkt zerbrechlich, verletzlich, zart und ist gleichzeitig voller Hoffnung, Mut machend und mit großer Achtung füreinander. Ein wirklich gelungenes Projekt, von dem man gerne noch mehr hören möchte.
Erik Prochnow
0 Kommentare