Vom 2. bis 4. Juni 2023 feiert das Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin seine Wiedereröffnung. Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine Reihe von Konzerten, Lectures, Performances, Prozessionen, Lesungen und Ritualen sowie die Eröffnung der Ausstellung O Quilombismo: Von Widerstand und Beharren. Von Flucht als Angriff. Von alternativen demokratisch-egalitären politischen Philosophien. Der Eintritt am Eröffnungswochenende ist frei.
Fans von Musik aus afrikanischen Ländern dürfen sich freuen: Jeden Tag um 20:30 Uhr steht ein tolles Konzert auf dem Programm. Den Auftakt am 2. Juni 2023 macht Awilo Longomba mit Soukous, einer schnellen, tanzbaren Musikrichtung, die aus der kongolesischen Rumba entstanden ist. Die Wurzeln der Rumba wiederum sind mit west- und zentralafrikanischen Klangwelten verschlungen, weisen aber auch Verbindungen zum Son Cubano und Jazz auf. Der Stil vermittelt panafrikanische Werte und wurde als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannt.
Am 3. Juni 2023 steht Musik aus Westafrika auf dem Programm. Der malische Star Oumou Sangaré repräsentiert großen Facettenreichtum aus unterschiedlichsten Genres, die Percussion, Polyrhythmen, traditionelle Instrumente und moderne Klänge einsetzen. Auf Mali hat die Sängerin Kultstatus, ihr Album Moussolou („Frauen“) verkaufte sich allein in der ersten Auflage von 1991 mehr als 250.000-mal. Sie kämpft für Emanzipation, Frauenbildung, Frieden und interkulturelle Verständigung und wurde unter anderem mit dem UNESCO-Musikpreis ausgezeichnet. Einige ihrer Songs sind weit über den afrikanischen Kontinent hinaus bekannt. Die Sängerin hat bereits mit internationalen Popstars wie Beyoncé zusmmengearbeitet und präsentiert im HKW nun eine einzigartige Show, die die Wassoulou-Tradition mit einer feministischen und sozial engagierten Perspektive verbindet.
Das Abschlusskonzert am 4. Juni 2023 bestreitet die Band Estrellas del Caribe, die zum allerersten Mal in Berlin zu Gast ist. Sie kommt aus San Basilio de Palenque, dem ersten freien Ort des amerikanischen Kontinents. Ihr Sound basiert auf der Musik der Palenques und Quilombos, die vom Vermächtnis kongolesischer Klänge, nigerianischem Highlife und vielfältigen weiteren Rhythmen Afrikas geprägt ist. Die Musizierenden verbinden die mündliche Tradition verslavter, nach Kolumbien verschleppter Menschen mit Klängen, die zur Zeit der Gründung der Band in den Siebzigern durch Soundsysteme namens „Picós“ Popularität gewannen.
Zum vollständigen Programm der Wiedereröffnung des HKW geht es hier .
Foto (Studio Bowie): Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin
0 Kommentare